Gang nach Karlsruhe:Inzest-Paar will "Blutschande"-Paragrafen kippen

Sie lieben sich, haben vier Kinder - und sind Schwester und Bruder. Nun setzen die jungen Sachsen alles daran, ihre Beziehung zu legalisieren.

Ein wegen Inzests verurteiltes Geschwisterpaar aus Sachsen will vor das Bundesverfassungsgericht gehen. Ziel sei es, das Verhältnis der getrennt voneinander aufgewachsenen Geschwister zu legalisieren, sagte der Rechtsbeistand der Geschwister, Endrik Wilhelm, den Dresdner Neuesten Nachrichten.

Berichterstattung über das Geschwisterpaar in der Bild-Zeitung. (Foto: Screenshot: sueddeutsche.de)

Der 29-jährige Bruder musste wegen Beischlafs mit Verwandten bereits zwei Jahre und einen Monat Haft verbüßen. Vor wenigen Tagen hatte das Oberlandesgericht Dresden eine Revision gegen ein weiteres Urteil mit einer Haftstrafe ohne Bewährung verworfen.

Im Moment befindet sich der Mann dem Berater zufolge auf freiem Fuß und lebt mit seiner Schwester zusammen. Das Paar hat vier gemeinsame Kinder.

Geschlechtsverkehr zwischen nahen Verwandten ist in Deutschland verboten. Nach dem Paragraf 173 des Strafgesetzbuches werden "Inzest" oder "Blutschande" mit Gefängnis bis zu drei Jahren bestraft.

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