Frontalkollision in Lippstadt:Güterzug steht senkrecht

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Beim Zusammenstoß von zwei Güterzügen auf eingleisiger Strecke bei Lippstadt (Kreis Soest) sind zwei Menschen leicht verletzt worden. Ein Waggon wurde hochkant gegen ein Firmengebäude gedrückt.

Der Schaden des Zusammenstosses vom Mittwoch abend summiert sich auf vier Millionen Euro. Die Kollision sei auf menschliches Versagen zurückzuführen, sagte Leonard Nolte von der Westfälischen Landeseisenbahn (WLE) am Donnerstag in Lippstadt. Es gebe keine Hinweise auf technisches Versagen.

Es ist aber noch unklar, ob einer der Züge ohne Freigabe auf der Strecke war oder bei der Planung des Zugverkehrs Fehler passierten. Zum Glück habe es nur Leichtverletzte gegeben, sagte Nolte. Ein 35-jähriger Lokführer kam mit Schnittverletzungen am Kopf ins Krankenhaus, ein mitfahrender 48-jähriger Auszubildender der WLE erlitt einen Schock. Der zweite Zugführer blieb unverletzt.

40 Stundenkilometer und ein gewaltiger Aufprall

Ein 25 Tonnen schwerer unbeladener Waggon war durch den Aufprall regelrecht aus den Schienen gehoben und hochkant gegen ein neben den Gleisen stehendes Firmengebäude gedrückt worden. Ein Puffer eines weiteren Waggons riss ab, durchschlug ein Fenster sowie eine Innenwand der Warenannahme eines Automobilzulieferers und blieb nach 60 Metern liegen. In dem betroffenen Bereich war glücklichherweise zu der späten Stunde niemand mehr am Arbeitsplatz.

Wer dafür verantwortlich ist, dass die beiden Züge mit rund 40 Stundenkilometern auf der eingleisigen Strecke aufeinander zufuhren, müsse jetzt noch genau geklärt werden, sagte Nolte. Einer der Züge war mit 1800 Tonnen Steinen aus einem Steinbruch unterwegs, der zweite war unbeladen. Die Lokführer hätten zwar noch gebremst, dies habe aber wenig genützt.

Eine Lokomotiven hatte bei dem Unfall Feuer gefangen. Auch die zweite Diesellok wurde schwer beschädigt. Jeweils die ersten drei Waggons verkeilten sich ineinander.

Es wurden Spezialkräne aufgebaut, um die Schienen zu räumen. Die Bergung der Loks und der sechs verkeilten Waggons soll sich bis Samstag hinziehen. Ab Montag sollen wieder Züge auf der Strecke rollen.

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