Freispruch in Indonesien:Playboy-Fotos keine Pornographie

Bilder von leicht bekleideten Models sind keine Pornographie - zu diesem Urteil kam ein Richter am Donnerstag in Indonesien und sprach den Herausgeber des indonesischen Playboy-Magazins überraschend frei.

Leicht bekleidete Models im indonesischen Playboy-Magazin gelten nicht als Pornografie. Zu diesem Urteil kam ein Richter am Donnerstag in Indonesien und sprach den Herausgeber der Zeitschrift überraschend frei.

Erwin Arnada, 42, war wegen Verletzung der Moralnormen angeklagt worden. Hunderte Anhänger konservativer islamische Gruppen protestierten anschließend vor dem Gerichtsgebäudein Jakarta. Sie hatten die Todesstrafe verlangt.

Die Polizei war mit einem großen Aufgebot von 600 Einsatzkräften vor Ort, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Antara. Arnada drohten fast drei Jahre Haft. Er lobte das Urteil als Sieg für die Pressefreiheit. Der Playboy werde weiter wie gewohnt erscheinen. Der Herausgeber hatte geltend gemacht, dass seine Zeitschrift eine pluralistische Gesellschaft fördere.

Die indonesische Ausgabe ist eine harmlose Version anderer Playboys. Er zeigt keine Nacktmodels. Pornografie ist in Form von Zeitschriften und Videos überall in Indonesien zu kaufen, doch hatte sich der Zorn konservativer Muslime an dieser Zeitschrift entzündet, die vor einem Jahr erstmals erschien. Wütende Mobs schlugen die Fenster des Büros in Jakarta ein. Die Zeitschrift zog daraufhin auf die überwiegend hinduistische Insel Bali um und erschien weiter.

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