Das Gesundheitsministerium in Paris erklärte, die Frau sei erst kürzlich aus der Türkei zurückgekehrt, dort sind bereits vier Menschen an der Krankheit gestorben.
Die 32-Jährige wird seit Samstag im Krankenhaus von Montpellier in Südfrankreich behandelt. Endgültige Testergebnisse über eine Infektion mit dem H5N1-Virus würden im Laufe des Tages erwartet, erklärte das Ministerium weiter.
Die Frau ist bereits seit Samstag im Krankenhaus. Sie wäre der erste Fall von Vogelgrippe bei einem Menschen innerhalb der Europäischen Union. Vor einer Woche war in Belgien ein Patient ebenfalls mit Vogelgrippeverdacht ins Krankenhaus gekommen. Der Verdacht hatte sich jedoch nicht bestätigt.
Erster Test negativ
Die Patientin war in der Türkei in der Region Tarsus unterwegs, wo allerdings noch keine Vogelgrippefälle aufgetreten waren. Neben Grippesymptomen habe sie auch Atemprobleme, hieß es in einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums.
Aufgrund der Symptome und der Berichte über tote Vögel, die die Frau in der Türkei gesehen habe, sei sie als Vogelgrippeverdachtsfall eingestuft worden. Ein Labor in Marseille untersucht nun einen Nasen- und Rachenabstrich der Patientin. Ein erster Test war negativ gewesen. Die Patientin, die ohne Begleitung in der Türkei unterwegs gewesen war, wurde unter Quarantäne gestellt.
Vogelgrippe in jeder dritten türkischen Provinz
In der Türkei sind bislang insgesamt 21 Menschen an der Vogelgrippe erkrankt, vier Menschen starben. Zwei Kinder wurden nach einer Infektion mit dem gefährlichen Virus als geheilt aus dem Krankenhaus entlassen.
Das auch für den Menschen lebensgefährliche Virus H5N1 war Ende Dezember im Osten der Türkei aufgetaucht und hatte sich rasch nach Westen ausgebreitet. Mittlerweile ist fast ein Drittel der 81 türkischen Provinzen betroffen. Die Vogelgrippe-Todesfälle sind die ersten außerhalb Asiens. Weltweit starben seit 2003 rund 80 Menschen an der Infektionskrankheit.