Esslingen:Mutter gesteht Doppelmord

Lesezeit: 1 min

Mit einem Geständnis der Mutter ist der Doppelmord an den beiden acht und zwölf Jahre alten Jungen aus Esslingen endgültig aufgeklärt: Die 33-Jährige tötete nach eigenen Angaben ihre Söhne nacheinander in ihrer Wohnung.

Laut Polizeiangaben würgte sie ihre Jungen mit einem Elektrokabel bis zur Bewusstlosigkeit und erstach sie dann mit einem Küchenmesser. "Als Motiv nannte sie familiäre und finanzielle Probleme", sagte Polizeisprecher Fritz Mehl. Der Vater hatte die Kinder am Donnerstag gefunden. Der 40-jährige war am Abend von der Arbeit nach Hause gekommen und fand einen toten Jungen im Wohnzimmer, den anderen im Kinderzimmer. Die verdächtige Mutter war zunächst verschwunden.

Esslingen: Trauer um die ermordeten Jungen (Foto: Foto: ddp)

Wie die Frau bei ihrer Vernehmung am Samstag aussagte, war sie nach der Tat mit einem Bus in die Nähe eines Waldes gefahren und hatte sich dort Stich- und Schnittverletzungen in den Hals und den Bauch zugefügt, um sich das Leben zu nehmen. Anschließend habe sie das Bewusstsein verloren und sei erst am Freitagmorgen wieder zu sich gekommen. Spaziergänger fanden die verletzte Frau, die daraufhin von der Polizei festgenommen wurde.

Bis Samstag galt sie als nicht vernehmungsfähig, weil sie operiert worden war. Die 33-Jährige liegt in einem Vollzugskrankenhaus. Die Kriminalpolizei überprüfte die Aussagen der Mutter nach ihrer Vernehmung zunächst auf ihre Glaubwürdigkeit. Die Situation am Tatort und die Verletzungen der Jungen und der Mutter stimmten mit ihren Angaben überein, sagte ein Polizeisprecher. Die Ermittler gingen nach der Tat von einem Familiendrama aus. Der Vater lebte nach Darstellung der Polizei getrennt von der Familie im selben Haus mit einer anderen Frau und einem gemeinsamen Kind zusammen. Zunächst war unklar, ob diese Situation ein mögliches Tatmotiv war.

Die Mutter war vor dem Tod der Kinder zuletzt am Donnerstagnachmittag mit ihren Söhnen auf einem Spielplatz in der Nähe der Wohnung gesehen worden. Vor dem Eingang des Wohnhauses der Familie waren am Freitag Kerzen aufgestellt und Blumen abgelegt worden.

© sueddeutsche.de/AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: