Ein Jahr nach der Bluttat von Duisburg:Mafia-Chef verhaftet

Die Polizei in Süditalien hat einen mutmaßlichen Drahtzieher der Duisburger Mafia-Morde verhaftet. Jetzt wird noch der 29 Jahre alte Giovanni Strangio gesucht.

Kurz vor dem Jahrestag der Mafia-Morde von Duisburg ist in Süditalien ein neuer Schlag gegen die kalabrische 'Ndrangheta geglückt. In einem Sondereinsatz nahmen Carabinieri am Donnerstag in einer Wohnung in San Luca den 31-jährigen Paolo Nirta fest.

Mit diesem Foto fahndet die Polizei nach Giovanni Strangio, der einer der Mörder von Duisburg sein soll. (Foto: Foto: dpa)

Er gilt als einer der Drahtzieher des gleichnamigen Clans und stand nach der Duisburger Bluttat auf der Fahndungsliste der Polizei. Eine alte Fehde zwischen den Clans Nirta-Strangio und Pelle-Vottari war der Hintergrund der Schießerei von Duisburg Mitte August 2007, bei der sechs Italiener getötet worden waren.

Paolo Nirta ist nach italienischen Medienberichten der Schwager des 29-jährigen Giovanni Strangio, der als einer der möglichen Täter von Duisburg noch gesucht wird.

Der jetzt Festgenommene ist außerdem der Bruder von Giovanni Luca Nirta, der als einer der führenden Köpfe des Nirta-Strangio-Clans seit knapp einem Jahr in Haft sitzt.

Im Zuge der verstärkten Fahndung in Kalabrien nach der Duisburger Bluttat waren die Ermittler wiederholt erfolgreich. Im Mai kam der 68 Jahre alte Clan-Chef Giuseppe Nirta hinter Gitter. Zuvor hatte es neun Festnahmen gegeben. Tatverdächtige im Zusammenhang mit den Duisburger Morden waren nicht darunter.

© dpa/gdo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: