Ein Anruf bei...:Yvan Fässler, Elektromeister

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Respekt: Ein junger Schweizer Elektroinstallateur hat die Berufsolympiade gewonnen.

Interview von charlotte theile

Seit acht Jahren gibt es die Euroskills, die europäischen Berufsmeisterschaften, bei denen junge Maurer, Mechaniker, Parkettleger und andere gegeneinander antreten. Für die Schweiz sind das stets Festtage - in diesem Jahr gab es in Göteborg Silber im Dekorationsmalen und Klempnern, Gold gewann der Elektroinstallateur Yvan Fässler.

SZ: Herzlichen Glückwunsch, Herr Fässler, Sie sind der beste Elektroinstallateur Europas!

Yvan Fässler: Vielen Dank! Ich fahre gerade nach Bern, ins Bundeshaus, da ist ein offizieller Empfang für uns.

Eine große Ehre.

Ja, absolut. Die gesamte Schweizer Delegation wird vom Parlament und dem Präsidenten der Bildungskommission begrüßt.

Wie wichtig ist so ein Titel?

Es ist mir schon wichtig. Seit ich vor zwei Jahren bei den Schweizer Meisterschaften den dritten Platz belegt habe, bereite ich mich auf Göteborg vor. Das letzte halbe Jahr war ziemlich intensiv.

Was ist aus den beiden Installateuren geworden, die besser waren als Sie?

Die sind zu den Weltmeisterschaften nach Brasilien geflogen.

Wie bereitet man sich auf die Berufsmeisterschaften vor?

Ich habe sehr viele Installations-Aufgaben gelöst, also viel mit Kabeln, Sicherungen, Steuergeräten und Steckdosen hantiert. Zum Schluss programmiert man und schaut, ob alles funktioniert.

Die Schweizer sind bei den Berufsmeisterschaften gefürchtet, oder?

Uns eilt ein gewisser Ruf voraus, ja. Unser duales Ausbildungssystem ist praxisorientiert. In Russland zum Beispiel ist man an der Fachhochschule, die praktische Erfahrung kommt erst im Job.

Wie lief nun der Wettbewerb ab?

Wir hatten zwei Tage Zeit für eine Installation, das war extrem knapp bemessen. Viele mussten am dritten Tag noch Leitungen verlegen und tüfteln. Ich habe da schon programmiert.

Wer war Ihr härtester Konkurrent?

Ein Österreicher. Wenn ich mir seine Installation angeschaut habe, wusste ich: Die Kabel sind an der richtigen Stelle, die Leitungen sind sauber verlegt, die Motorensteckdose ist richtig eingebaut. Das sieht alles aus wie bei mir. Er ist Zweiter geworden. Wir haben auch vorher auch zusammen trainiert.

© SZ vom 15.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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