Virales Foto:"Mein Arm ist noch ein bisschen blau"

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Ein Feuerwehrmann rettet seinen Sohn vor einem fliegenden Baseball-Schläger - und wird schlagartig berühmt. Super-Dad Shaun Cunningham erzählt, was danach kam.

Interview von Maximilian Kranl

Dass die Plätze nah am Spielfeld beim Baseball nicht immer die beste Wahl sind, zeigte sich jetzt bei einem Spiel, das der Berufsfeuerwehrmann Shaun Cunningham, 37, aus Ocala (Florida) mit seinem Sohn Landon, 8, besuchte. Zu seinem Geburtstag hatte der Vater dem Sohn Karten zu Landons erstem Baseballspiel besorgt. Die beiden fuhren nach Orlando und es hätte ein unbeschwerter Ausflug werden können, wenn nicht im Stadion dem Schlagmann sein Spielgerät ausgekommen wäre, welches direkt Richtung Landon flog. Dank des starken Armes von Vater Cunningham ging die Sache glücklicherweise gut aus. Und hätte es Fotograf Christopher Horner nicht gegeben, der im entscheidenden Moment abdrückte, die weite Welt hätte wohl nie von dem Zwischenfall erfahren.

SZ: Herr Cunningham, wenn man das Foto sieht, denkt man: Der Junge glotzt lieber auf sein Smartphone, statt das Baseballspiel zu schauen. War das denn so?

Shaun Cunningham: Nicht ganz. Meine Frau und meine Tochter haben uns am Stadion abgesetzt, wir haben uns einen schönen Baseball-Nachmittag gemacht. Als wir da so saßen, fragte mein Sohn, ob er ein paar Fotos machen und sie Mum schicken könne. Ich habe ihm mein Handy gegeben, er hat ein paar Fotos geschossen und wollte sehen, ob sie was geworden sind. In dem Moment ist dem Schlagmann der Schläger ausgekommen.

Sie haben wirklich beeindruckend reagiert. Haben Sie sich wehgetan?

Mein Arm ist noch ein bisschen blau und aufgeschürft, aber es wird besser. Ich werde es überleben.

Wie geht es Ihrem Sohn?

Seine erste Reaktion war: "Dad, passiert das bei jedem Spiel?" Ich habe gesagt, dass das ein sehr seltener Zufall war, den wir da erlebt haben. Aber es geht ihm gut, der Schläger hat ihn nur an der Schulter gestreift, und dann haben sich ja auch gleich alle möglichen Leute um uns gekümmert.

Das Foto wurde berühmt.

Wir haben schon mit dem Fotografen gesprochen, der schickt uns ein paar Kopien. Die hängen wir uns auf jeden Fall ins Wohnzimmer, als Erinnerung. Der Schläger hängt bei meinem Sohn schon über dem Bett.

Welche Reaktionen gab es?

Oh, das ist Wahnsinn. Ich habe sogar aus Australien, Italien und Spanien Nachrichten bekommen. Die meisten Kommentare waren positiv - von wegen: Gut gemacht, Daddy. Das hat mich gefreut.

Und Ihre Kollegen auf der Wache? Was haben die gesagt?

Meine Kollegen haben das Bild in fast jede Schublade und in meinen Spind geklebt. Sie haben auch kleine Fotos und Texte gemacht, wo sie nebeneinandersitzen und sich vor irgendetwas retten, das auf sie zugeflogen kommt: Handschuhe, Plastikschläger, Schuhe. Das war schon echt zum Schreien.

© SZ vom 14.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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