Dreiländereck Schweiz, Frankreich, Deutschland:Fahndung nach Vergewaltiger

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Fahndungsfoto der Genfer Polizei. (Foto: AFP)

Europaweit sucht die Polizei einen verurteilten Vergewaltiger, der nach einem Freigang verschwunden ist. Die Sozialtherapeutin, die ihn zu einer Reitstunde begleiten sollte, wurde in der Nähe von Genf tot aufgefunden. Der Mann gilt als extrem gefährlich.

Die Polizei im Dreiländereck Schweiz, Frankreich und Deutschland fahndet mit Hochdruck nach einem verurteilten Vergewaltiger, der nach einem Freigang zu einer begleiteten Reitstunde verschwunden ist. Die Sozialtherapeutin, die ihn dabei beaufsichtigen sollte, war zunächst ebenfalls verschwunden und wurde am Freitag in der Nähe von Genf tot aufgefunden, wie die Genfer Staatsanwaltschaft mitteilte. Nachdem beide am Donnerstag von dem begleiteten Freigang nicht in das Gefängnis Champ-Dollon zurückgekehrt waren, wurde die Suche ausgelöst. An ihr beteiligten sich Polizisten aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland. Die Genfer Staatsanwaltschaft hat den mutmaßlichen Mörder zur europaweiten Fahndung ausgeschrieben.

Die Leiche der Psychologin wurde nach Polizeiangaben in Versoix bei Genf gefunden - unweit des Reitklubs, in dem die beiden zu einer Therapiestunde erwartet worden waren. Ihr Handy dagegen wurde nahe Basel geortet. Auf der Suche nach dem mutmaßlichen Täter Fabrice A. gab es den Angaben zufolge am Freitagmittag unter anderem einen Großeinsatz der Polizei im deutschen Grenzort Weil am Rhein. Rund 60 Sicherheitskräfte durchsuchten einen Gasthof sowie einen Spielsalon. Die Ermittler seien noch dabei, Spuren zu sichern, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP.

Das Handy des Mannes, das in Südbaden geortet worden war, sei inzwischen gefunden, hieß es am Samstag. Es sei gut möglich, dass sich der Gesuchte nach wie vor in der Nähe aufhalte.

Der 39-Jährige hat die Schweizer sowie die französische Nationalität. Er war in Frankreich im Jahr 2003 wegen Vergewaltigung verurteilt worden, wie die Schweizer Nachrichtenagentur SDA meldete. 2008 wurde der zu insgesamt 20 Jahren Gefängnis verurteilte A. nach Genf ausgeliefert, wo er die Strafe absitzen sollte.

Nachdem er einen Teil der Strafe verbüßt hatte, wurden ihm laut SDA aufgrund eines psychiatrischen Gutachtens begleitete Freigänge gestattet. Ein erstes Mal habe dies am 3. September stattgefunden. Nach dem Fund der Leiche zeigte sich die Genfer Stadtverwaltung schockiert und suspendierte bis auf weiteres alle Freigänge in Genfer Haftanstalten.

© Süddeutsche.de/AFP/mike - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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