Drei Männer verurteilt:Geiselnahme und Folter

Drei Männer haben in Bonn einen 23-Jährigen schwer gefoltert. Jetzt wurden sie zu Haftstrafen zwischen drei Jahren und 18 Monaten auf Bewährung verurteilt.

Wegen Geiselnahme eines 23-Jährigen hat das Bonner Landgericht am Donnerstag drei Angeklagte zu Haftstrafen zwischen drei Jahren und 18 Monaten auf Bewährung verurteilt.

Ein 28-jähriger Angeklagter wurde vom Vorwurf des erpresserischen Menschenraubes freigesprochen. Gegen den fünften Angeklagten wurde das Verfahren: Der 25-Jährige war im Februar wegen seiner Teilnahme an der Massenvergewaltigung einer 20-jährigen in Bonn zu elf Jahren Haft verurteilt worden.

Die 23 bis 33 Jahre alten Angeklagten hatten den 23-Jährigen an einer Tankstelle in Troisdorf entführt, ihn mit Maschinenpistolen bedroht und in einem Waldstück zwischen Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis gefoltert. Das Opfer wurde unter anderem gefesselt. Einer seiner Finger wurde bis auf den Knochen durchgeschnitten.

7000 Euro hatten sie von ihm gefordert, die er ihnen angeblich gestohlen haben sollte. Die Folterei wurde erst beendet, nachdem der jetzt freigesprochene Angeklagte die Mittäter aufgefordert hatte, den schwer verletzten 23-Jährigen in ein Krankenhaus zu fahren. Die milden Strafen hätten die Angeklagten vor allem dem Opfer zu verdanken, sagten die Richter. Der 23-jährige habe eine ausgesprochen sachliche und die Täter entlastende Zeugenaussage gemacht.

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