Charité Berlin:Verweste Leiche im Keller

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Im Keller einer Klinik der Charité in Berlin ist die stark verweste Leiche eines Mannes gefunden worden. Er war kein Patient der Klinik - was er dort gemacht hat und wie er dort hinkam, ist bislang völlig unklar.

Im Fall der am Mittwoch gefundenen, bereits verwesten Leiche im Berliner Universitätsklinikum Benjamin Franklin soll eine Obduktion die genaue Todesursache klären. Die Obduktion sei bereits angeordnet, werde voraussichtlich aber erst in den nächsten Tagen oder Anfang kommender Woche erfolgen, sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag.

Leiche im Keller: Charité Berlin. (Foto: Foto: dpa)

Die Leiche eines 72 Jahre alten Mannes war am Mittwoch gegen 13.15 Uhr im Keller der Charitéklinik in Steglitz entdeckt worden. Zwei Haustechniker hatten die Leiche zwischen zwei Hydraulikbehältern in der Wärmezentrale des Hauses gefunden, nachdem sie auf unangenehme Gerüche aufmerksam gemacht worden waren.

Bei der Leiche fanden die Ermittler einen Ausweis, durch den der Mann als ein Berliner aus Tempelhof identifiziert werden konnte. Nach ersten Nach-forschungen der Charité war er kein Patient des Klinikums. "Wir haben das sofort überprüft - er war niemals Patient bei uns", sagte Sprecherin Kerstin Endele. Ein Gerichtsmediziner stellte bei einer ersten Untersuchung zudem fest, dass es keine Anzeichen für eine Gewalteinwirkung von außen gab.

Wie lange die Leiche des Mannes in dem Tiefkeller gelegen habe, soll nun die Obduktion klären. Da die Leiche laut Polizei bereits stark verwest war, könnte sie bereits längere Zeit in dem Keller gelegen haben. Möglich sei aber auch, dass die hohen Temperaturen in der Wärmezentrale den Verwesungsprozess beschleunigt haben, hieß es.

Völlig unklar sei, was der Mann dort gemacht habe. Er wurde nicht vermisst. Insofern war sein Verschwinden nicht aufgefallen. In den vergangenen Jahren hatte es bereits ähnliche Fälle in anderen Berliner Kliniken gegeben. So wurde im Juni vergangenen Jahres ein 63-Jähriger Mann tot im Technikraum des Vivantes Klinikums Neukölln gefunden.

Der Mann war eine Woche zuvor von seiner Station im Krankenhaus verschwunden und seitdem als vermisst gemeldet gewesen. Er litt nach Klinikangaben unter Demenz. Hinweise für ein Fremdverschulden lagen laut Polizei nicht vor.

Kurz zuvor war ein 68 Jahre alter Mann im Klinikum Benjamin Franklin drei Tage lang in einem defekten Fahrstuhl eingeschlossen gewesen. Der halbseitig gelähmte und geistig behinderte Mann war zu einer Untersuchung in die Augenklinik gebracht, dann aber alleine im Warteraum sitzen gelassen worden. Er wurde erst rund 80 Stunden später auf dem Boden des Fahrstuhls gefunden und befreit. Er konnte sich nicht an die Geschehnisse erinnern.

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