Callboy-Affäre:Boy George muss hinter Gitter

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Ein Call-Boy, Fesselspiele und Prügel mit einer Metallkette: Ein britisches Gericht hat Popsänger Boy George zu einer Hafstrafe von 15 Monaten verurteilt.

Weil er einen Call-Boy mit Handschellen an eine Wand gefesselt und mit einer Metallkette geschlagen hatte, ist der britische Popsänger Boy George nun zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Ein Richter des Strafgerichtshofs im Osten Londons sprach von einer vorsätzlichen, gefühllosen und erniedrigenden Tat, die das Opfer traumatisiert habe.

Boy George heute: unrasiert, ungeschminkt und mit Tätowierung auf der Glatze. (Foto: Foto: AFP)

Der 47-Jährige war bereits im Dezember wegen Freiheitsberaubung schuldig gesprochen worden, damals hatte das Gericht aber noch nicht das Strafmaß festgelegt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der ehemalige Culture- Club-Sänger den 29-jährigen Norweger Audun Carlsen angekettet hatte, nachdem die Männer zuvor Nacktaufnahmen gemacht und Drogen genommen hatten.

Zudem hatte Boy George, der mit bürgerlichem Namen George O'Dowd heißt, ihn mit einer Metallkette geschlagen. Der 29-Jährige war nach den Attacken im April 2007 schließlich in Unterhosen entkommen und hatte die Polizei alarmiert.

Zu dem Gewaltausbruch war es gekommen, nachdem Boy George dem Call-Boy vorgeworfen hatte, Fotos von ihm von seinem Laptop gestohlen zu haben. Die Bilder waren bei einem ersten Treffen der beiden Männer entstanden. Nach diesem Treffen blieben beide in Kontakt und verabredeten sich schließlich nochmal. Als der Call-Boy ins Schlafzimmer von Boy George kam, wurde er überwältigt, gefesselt und an einen Haken an der Wand gekettet. Das Opfer konnte sich selbst befreien. Bei der Flucht schlug Boy George mit der Kette auf ihn ein.

Boy George war in den 80er Jahren durch Hits wie "Do You Really Want To Hurt Me?" bekannt geworden. Der schwule Sänger sorgte insbesondere mit seinen schrillen Outfits und mit seinen massiven Drogenproblemen für Aufsehen. Schon einmal musste er eine Strafe verbüßen: 2006 musste er New Yorks Straßen fegen. Damals war er wegen Drogenbesitzes ins Visier der Fahnder geraten.

© dpa/hai/cag - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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