Anhand der Fotos des springenden Tieres habe der Direktor des Deutschen Meeresmuseums den Wal eindeutig identifiziert, teilte das Museum am Dienstag in Stralsund mit. Laut Benke ist das Erscheinen des Buckelwals vor Rügen eine Sensation.
Zuletzt sei vor 30 Jahren ein lebender Buckelwal in den Ostseegewässern vor Rügen gesichtet worden. 1978 sei der Wal zwischen dem 13. August und dem 8. November mehrfach gesehen und fotografiert worden. Davor sei die Sichtung eines Buckelwals in der deutschen Ostsee zuletzt 1851 dokumentiert.
Wie eine Sprecherin des Meeresmuseums berichtete, hatte ein Ornithologe den Wal am vergangenen Freitag von Kap Arkona auf Rügen aus gesichtet. Eigentlich habe der Mann den Vogelzug verfolgen wollen. Er und ein Kollege hätten den Wal dann fast zwei Stunden lang beobachtet und fotografiert. Der Buckelwal sei in der Ostsee ein Irrgast.
Im Mai 2006 wurde laut Meeresmuseum ein Buckelwal in polnischen Gewässern beobachtet. Am 3. Juli 2003 wurde am Strand von Groß Schwansee in der Lübecker Bucht ein sechs Meter langes und zwei Tonnen schweres totes Buckelwalbaby entdeckt, das damals von Mitarbeitern des Deutschen Meeresmuseums untersucht wurde. Buckelwale können laut Meeresmuseum zwölf bis 15 Meter lang werden.
Die für ihre Walgesänge bekannten Tiere leben in Küstennähe und kommen in allen Ozeanen der Erde vor. Buckelwale ( Megaptera novaeangliae) kommen laut Greenpeace im Sommer meist in Polregionen, im Winter in subtropischen Gewässern vor . Sie können 50 Jahre alt und dabei bis zu 18 Meter lang und 40 Tonnen schwer werden. Die riesigen Säuger ernähren sich von kleinen Schwarmfischen, auf der Südhalbkugel auch von Krill (Kleinkrebse, Schnecken und Plankton). Der weltweite Bestand wird auf 35.000 bis 40.000 Tiere geschätzt.
Keine andere Walart singt so ausdauernd und vielfältig wie die Buckelwale. Der Walgesang ist eine herausragende Eigenschaft dieser Großwale. Die Melodien sind erkennbar aufgebaut und werden exakt wiederholt, so dass sie durchaus mit menschlichen Liedern vergleichbar sind. Das biologische Wissen über die Walgesänge ist allerdings gering.