Bohlen verliert Rechtsstreit:Und dann kam alles Anders

Dieter Bohlen, von dem man für seine Verhältnisse seit dem Diluvium nichts mehr gehört hat, ist wenigstens noch diese Meldung wert: Er hat einen Rechtsstreit gegen seinen Ex-Kollegen Anders verloren und darf bei nun angedrohter Gefängnisstrafe seine Bezichtigungen nicht wiederholen.

Der Pop-Produzent Dieter Bohlen hat im Streit mit seinem früheren Gesangs-Partner Thomas Anders vor Gericht eine Schlappe erlitten.

(Foto: Foto: dpa)

Danach darf er nicht mehr behaupten, Anders habe bei einer gemeinsamen Tournee Gelder unterschlagen, urteilte das Berliner Landgericht am Donnerstag. Bohlen hatte in seinem Bestseller "Hinter den Kulissen" behauptet, Anders habe bei einer gemeinsamen Tournee Gelder für sich abgezweigt. Anders habe nicht betrogen, urteilte dagegen das Berliner Landgericht.

Bohlen muss 250 000 Euro Ordnungsgeld zahlen oder bis zu sechs Monate hinter Gitter, wenn er seinen Ex-Partner des Musik-Duos Modern Talking weiterhin der Unterschlagung bezichtigt. "Es ist ganz offensichtlich, dass Anders nicht betrogen hat", sagte Richter Michael Mauck. Bohlen habe keinerlei Beweise vorgelegt, dass Anders auch nur einen Pfennig in die eigene Tasche gesteckt hat.

Der 50-jährige Multimillionär war nicht selbst zum Gerichtstermin erschienen. Bisher muss Dieter Bohlen für den Zwist mit Anders knapp 6000 Euro für Gerichts- und Anwaltskosten berappen.

In der Neuauflage des Buchs sind die beanstandeten Passagen gestrichen. Auf der Frankfurter Buchmesse musste das Werk des Musikproduzenten bereits mit geschwärzten Passagen präsentiert werden. Auch andere Prominente wie "Tagesschausprecher" Jens Riewa und Eva Herman waren mit Erfolg gegen Bohlens Biografie vor Gericht gezogen.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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