Berliner Charité:Patient steckt drei Tage im Aufzug fest

Der 68-jährige Rollstuhlfahrer war vor einer Untersuchung spurlos verschwunden. Niemand im Krankenhaus bemerkte, dass der Fahrstuhl nicht funktionierte.

Erst am Montagabend wurde der Mann schließlich entdeckt, sagte Charité- Sprecherin Kerstin Endele und bestätigte einen Bericht der Berliner B.Z. vom Mittwoch. Dem Patienten gehe es den Umständen entsprechend gut, sagte Endele. Er sei trotz seiner Tortur ansprechbar und werde nun noch einmal gründlich im Krankenhaus untersucht.

Der gehbehinderte 68-jährige war am Freitag als Bewohner eines Seniorenstiftes im Krankentransporter zu einer Augenuntersuchung in die Klinik gebracht worden. Als er aufgerufen wurde, konnten ihn weder Ärzte noch Pfleger finden. Gerüchten zufolge hatte sich der Patient von einem Passanten im Rollstuhl in den Aufzug schieben lassen, um heimlich eine Zigarette zu rauchen. Der Aufzug blieb dann unbemerkt stecken, hieß es. Der Mann soll eine leichte geistige Behinderung haben und hat vermutlich den Alarmknopf nicht gedrückt.

Dass der Aufzug drei Tage lang nicht funktionierte, war im Krankenhaus nicht aufgefallen. Der Aufzug ist einer von mehreren, die nebeneinander in die Höhe und Tiefe fahren. Weder das Personal noch Patienten, Besucher oder Techniker bemerkten bis Montagabend den Defekt.

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