Bankraub in Berlin:Fahndungsbild zeigt Unbeteiligten

Ringt sogar Fachleuten Respekt ab: der Tunnelbau der Berliner Bankräuber. (Foto: dpa)

Die Polizei ist auf einen simplen Trick der Berliner Bankräuber hereingefallen. Das zweite Fahndungsfoto, das die Beamten veröffentlichten, zeigt keinen Täter - sondern das Bild eines vollkommen Unbeteiligten.

Bei der Suche nach den Kriminellen, die über einen selbstgegrabenen Tunnel in eine Bank eingedrungen sind, ist der Berliner Polizei ein Fehler unterlaufen. Ein am Dienstag verbreitetes Fahndungsfoto zeigt keinen Beteiligten des spektakulären Bankraubs vor zehn Tagen in Berlin-Steglitz - sondern einen Mann, der definitiv nichts mit der Tat zu tun hat, wie die Beamten nun mitteilten.

Hinweise aus der Bevölkerung hätten zur Identifizierung des Mannes auf dem Fahndungsfoto beigetragen, sagte eine Polizeisprecherin. Die Täter hätten sein Bild lediglich benutzt, um im Februar 2012 einen Tiefgaragenplatz anzumieten. Das Foto war auf einem gefälschten niederländischen Ausweis angebracht worden. Polizeiaussagen zufolge haben die Täter das Bild des Mannes offensichtlich aus dem Internet kopiert.

Laut Bild-Zeitung soll es sich um einen Studenten aus Westdeutschland handeln, der sich zurzeit auf einer längeren Reise befinde. Die Polizei wollte keine weiteren Angaben zur Identität des Mannes machen.

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Sogar die Polizei zeigt sich beeindruckt: Diebe haben über Wochen hinweg einen Tunnel in den Tresorraum einer Bank gegraben - und sind mit dem Inhalt von 300 Schließfächern entkommen. Jetzt haben die Behörden nicht nur Bilder von der professionell gebauten Röhre veröffentlicht, sondern auch ein erstes Phantombild.

Bereits in der vergangenen Woche hatten die Beamten ein erstes Phantombild veröffentlicht, um den Tätern auf die Spur zu kommen. Diese hatten von der Tiefgarage aus einen etwa 45 Meter langen Tunnel gegraben, der in den Tresorraum einer Bank führte. Dort brachen sie 309 Schließfächer auf, von denen 294 vermietet waren. Einer der Täter hatte im Vorfeld ebenfalls ein Schließfach gemietet, um sich für den Einbruch ein Bild von den Gegebenheiten zu verschaffen.

An Anhaltspunkten mangelt es der Polizei bei der Suche nach den flüchtigen Tätern nicht. "Es sind auch gute Hinweise dabei, die über das Übliche hinausgehen", sagte ein Polizeisprecher. Es werde in verschiedene Richtungen ermittelt.

© Süddeutsche.de/dpa/feko - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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