Attentat in Berlin:Rapper Massiv angeschossen

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Der Berliner Musiker Massiv ist auf offener Straße angegriffen worden. Ein Unbekannter schoss mehrmals auf den Rapper. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar.

Erneut ist in Berlin ein Rapper angriffen worden: Sänger Massiv (25; mit bürgerlichem Namen Wasiem Taha) wurde am Montagabend auf offener Straße im Stadtteil Neukölln angeschossen.

Rapper "Massiv" wurde in Berlin-Neukölln auf offener Straße angeschossen. (Foto: Foto: Sony BMG)

Wie die Polizei mitteilte, stand der Musiker gerade an seinem Auto und telefonierte, als ein maskierter Täter vor ihn trat, etwas Unverständliches sagte und dann vermutlich drei Schüsse abfeuerte. Der Rapper wurde an der Schulter verletzt und ambulant behandelt. Die Hintergründe der Tat sind nach Angaben der Polizei offen. Der Täter flüchtete in einem Wagen.

Ende November hatten drei maskierte Männer den Rapper Fler im Berliner MTV-Studio überfallen. Ein Leibwächter wehrte die Messerattacke ab. Massiv ("Wenn der Mond in mein Ghetto kracht") ist bei der Plattenfirma Sony BMG unter Vertrag, er arbeitete bereits mit Rapper Sido in der Berliner Rap-Szene "Aggro Berlin" zusammen. Er wurde in Pirmasens (Rheinland-Pfalz) geboren, seine Eltern sind palästinensische Flüchtlinge.

Mit seinem kahlrasierten Schädel, Tätowierungen und Videoszenen hinter Gittern gibt sich der bullig gebaute Massiv als typischer "Gangsta-Rapper", der auf den Spuren von internationalen Stars wie 50 Cent und Eminem wandelt. In seinen Texten singt der Wahl-Berliner über Gewalt und das Leben auf der Straße.

Bei einem Konzert in Duisburg war es im Sommer 2007 zu einer Schlägerei gekommen. "Ich habe wirklich noch nie ein so hohes Neidpotential gesehen wie bei mir", sagte Massiv danach in einem RTL-Interview. Darin bestritt er vehement, dass es sich bei der Schlägerei um einen PR-Gag handelte.

Schauplatz der Attacke in Berlin-Neukölln war die Schierker Straße. Dass der Vorfall zu einem "Rapper-Krieg" zwischen verfeindeten Musikern gehört, gilt nach Meinung von Ermittlern indes als unwahrscheinlich. Es wurden noch Zeugen gesucht.

© dpa/cag/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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