Attacke in Londoner U-Bahn-Station:"Du bist kein Muslim, Bruder!"

Lesezeit: 1 min

  • Ein Mann hat am Samstagabend in einer Londoner U-Bahn-Station mehrere Menschen mit einem Messer angegriffen und einen Mann schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.
  • Die Polizei konnte den Angreifer überwältigen und spricht von einem "terroristischen Vorfall".
  • Bislang gibt es noch keine Bestätigung für einen Bericht, wonach der Mann "Das ist für Syrien" rief.

Messerattacke in Londoner U-Bahn-Station

Nach der Messerattacke in der Londoner U-Bahn teilen Tausende in den sozialen Netzwerken den Ausspruch "You ain't no Muslim, bruv" ("Du bist kein Muslim, Bruder").

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In einem über Social Media veröffentlichten Video ist zu sehen, wie der Festgenommene am Boden liegend Unverständliches schreit, worauf ihm ein Passant diesen Satz zuruft.

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Der festgenommene Mann hatte in einer Londoner U-Bahn-Station mit einem Messer drei Menschen verletzt, einen davon schwer. Augenzeugen und Polizeiangaben zufolge zog der Mann am Samstagabend um 19 Uhr in der Station Leytonstone im Osten der Stadt ein etwa 7,5 Zentimeter langes Messer. Er stach demnach auf einen Mann ein, der später mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht wurde, aber nicht in Lebensgefahr schwebt. Zwei weitere Personen erlitten leichte Verletzungen.

Die Polizei konnte den Mann, der auch weitere Fahrgäste bedrohte, mit Hilfe eines Tasers überwältigen und festnehmen. Während der Attacke setzten einige Passanten ihren Weg fort, andere rannten davon, wie Videoaufnahmen zeigen.

Ausruf "Das ist für Syrien" unbestätigt

Der Independent zitiert einen Augenzeugen, wonach der Mann nach seiner Festnahme "Das ist für Syrien" gerufen habe. Die Polizei bestätigte dies nicht, ein vermeintlicher Augenzeuge, der über Twitter Ähnliches schilderte, konnte nicht verifiziert werden.

Trotz der spärlichen Indizien geht die Polizei von einem "terroristischen" Hintergrund aus, erklärte der Chef der Anti-Terror-Polizei, Richard Walton. Der Labour-Abgeordnete John Cryer mahnte zur Zurückhaltung, was Schlüsse auf eine direkte Verbindung zu den Luftangriffen in Syrien angeht. Der Guardian zitierte ihn mit den Worten: "Ich glaube nicht, dass ein direkter Zusammenhang besteht, aber wir wissen es einfach noch nicht."

Großbritanniens Rolle in Syrien

In Großbritannien gilt bereits seit Längerem erhöhter Terroralarm. Erst erst vor wenigen Tagen hatte die Royal Air Force den Anti-Terror-Kampf verschärft und mit Bombenangriffen auf Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auch in Syrien begonnen. Vor der Messerattacke hatte der britische Verteidigungsminister Michael Fallon gesagt, die Angriffe gegen den IS würden "die Straßen Großbritanniens sicherer" machen. Denn die Angriffe würden diejenigen treffen, die Anschläge "auf unser Volk und unsere Verbündeten vorbereiten".

© Süddeutsche.de/joku/dpa/AFP/mahu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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