Der erste Erdstoß in der ländlichen Präfektur Miyagi erreichte die Stärke 5,5 auf der Moment-Magnitude. Sieben Stunden danach kam es in derselben Region zu einem noch heftigeren Erdstoß der Stärke 6,2. Es wurden noch mehr als 400 Nachbeben registriert, von denen einige die Stärke 5,4 erreichten.
Die meisten Verletzten erlitten Schnitt- und Schürfwunden. Zwei Menschen mussten mit Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Rund 100.000 Haushalte in der Region waren ohne Strom, der Zugverkehr wurde vorübergehend eingestellt.
In der Ortschaft Kashimadai wurde ein Flussdeich beschädigt, so dass dort die Gefahr einer Überflutung bestand. In der nahe am Bebenzentrum gelegen Stadt Naruse stürzten Mauern und Schornsteine ein. Die Behörden warnten vor Erdrutschen. In Schulen und Gemeindesälen wurden Notunterkünfte eingerichtet.
Jedes Jahr hunderte Beben in Japan
Japan gehört zu den erdbebenreichsten Ländern der Erde. Jahr für Jahr werden hunderte Erdstöße auf dem Inselstaat registriert. Grund für die seismologischen Aktivitäten ist die Lage Japans mit seinen Hauptinseln Hokkaido, Honshu, Shikoku und Kyushu in der Reibungszone von drei Kontinentalplatten.
Zwar ist die japanische Inselgruppe noch Teil der Eurasien-Platte, doch unmittelbar vor der Pazifikküste stößt dieser Teil der Erdkruste auf die Philippinen-Platte und die Pazifische Platte. Die Bewegungen dieser drei Kontinentalmassen führen zu den Spannungen, die Japan regelmäßig bedrohen.
(sueddeutsche.de/AP/dpa)