"Aktenzeichen XY... ungelöst":Eduard Zimmermann: Ich war selbst ein Krimineller

Der frühere TV-Moderator hat nach dem Zweiten Weltkrieg in Hamburg als Dieb und Schwarzmarkthändler gearbeitet. Um einen Job zu bekommen, habe er Ausweis und Diplom gefälscht, schreibt er in seiner Autobiographie. Seine kriminelle Zeit bereut der 76-Jährige allerdings nicht.

Zimmermann sagte der Bild-Zeitung, diese Phase habe ihn hart gemacht. "Ich bin sozusagen der beste Beweis, dass man von der schiefen Bahn wieder runter kommen kann, wenn man es will."

30 Jahre lange moderierte er den TV-Klassiker "Aktenzeichen XY... ungelöst" (Foto: Foto: AP)

Eduard Zimmermann, der heute in der Schweiz lebt, schreibt in seiner Autobiographie: "In den ersten Nachkriegsjahren bestritt ich mein Leben als professioneller Dieb und Schwarzmarkthändler." Außerdem habe er Brotmarken gestohlen und diese gewinnbringend weiter verkauft.

Nach einem Gefängnisaufenthalt ging Zimmermann nach Schweden, wo er als Vermessungsingenieur arbeitete - allerdings unter einem falschen Namen ("Hermann Peters aus Danzig") und mit gefälschtem Diplom.

Viereinhalb Jahre im Straflager

Nebenher schrieb Zimmermann für eine schwedische Tageszeitung, die ihn 1949 für eine Reportage nach Ostdeutschland schickte. Dort wurde er verhaftet und wegen "Spionage zugunsten einer kapitalistischen Zeitung" zu 25 Jahren Straflager verurteilt. Nach viereinhalb Jahren wurde er freigelassen und kehrte in den Westen zurück.

Von 1967 bis 1997 moderierte Zimmermann "Aktenzeichen XY... ungelöst" und informierte außerdem in der Sendung "Vorsicht Falle" über "Nepper, Schlepper, Bauernfänger".

Das Buch mit dem Titel "Auch ich war ein Gauner" erscheint am 1. Oktober im riva-Verlag.

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