Adventswochenende in Deutschland:Vom Orkan verweht

Winterstürme mit Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometern sind am Sonntag über Teile Deutschlands hinweg gefegt. Dabei richteten sie zum Teil schwere Schäden an. Für Montag drohen Schnee- und Glättegfahr.

In Gütersloh stürzte ein Überleitungsmast um und sorgte für einen mehrstündigen Stromausfall in Ostwestfalen. Auf der Autobahn A 27 bei Walsrode (Niedersachsen) führten orkanartige Winde und Hagelschauer zu zahlreichen Unfällen. Autos wurden gegen die Mittelleitplanken und zurück an die Seitenplanken geschleudert. Bei starken Hagelschauern fuhren mehrere Wagen in Straßengräben.

In den Mittelgebirgen sorgte der neuerliche Wintereinbruch teilweise für ein Verkehrschaos. In den Höhenlagen des Sauerlandes (Nordrhein-Westfalen) kamen die Autofahrer häufig nur im Schneckentempo voran. Allerdings hatten sich die Autofahrer nach Polizeiangaben gut auf die Witterung eingestellt, bis zum Mittag wurden lediglich zwei Unfälle registriert.

An der Nordseeküste hatte der Sturm bis zum Mittag keine größeren Schäden verursacht. Die Hamburger Feuerwehr berichtete von etwa 35 Einsätzen, bei denen es um abgerissene Werbeplakate, Baugerüstfolien oder abgebrochene Äste ging. Am Morgen wurde der Fährverkehr zu den nordfriesischen Halligen eingestellt. Die Schiffe zu den Inseln blieben vorläufig in Betrieb. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte vor einem schweren Unwetter mit Orkan und Sturmflut gewarnt.

Der stürmische Wind sollte weiter zunehmen und von Südwest auf Nordwest drehen. An der schleswig-holsteinischen Nordseeküste wurden Windgeschwindigkeiten bis zu 130 Kilometer pro Stunde erwartet, an der niedersächsischen Küste bis zu 150 Kilometer pro Stunde. "Da braut sich was zusammen, die Schotten werden wohl dicht gemacht", sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei in Wilhelmshaven am Sonntagmittag. Für Ostdeutschland wurde der Sturm erst am Abend erwartet.

Auch am Montag drohen nach Angaben des Wetteramts Essen Schneefall und Glättegefahr. Wegen Schneeverwehungen könne die Fahrt auf Autobahnen im Hochsauerland gefährlich werden.

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