Auch in Oberbayern richteten Unwetter bei nächtlichen Temperaturen um 18 Grad Schäden an, am schlimmsten traf es jedoch Baden-Württemberg: Im Schwarzwald ertrank ein 66-Jähriger in den Wassermassen. Mehrere hundert Menschen erlitten durch aprikosen- bis tennisballgroße Hagelkörner Schnittwunden am Kopf. Dächer wurden abgedeckt und Straßen überflutet.
Zahlreiche Keller liefen voll Wasser, Bäume knickten um. Der 66-Jährige ertrank in der Nähe von Haslach, als er von den Wassermassen eines Baches mitgerissen wurde.
Der Mann habe sein Vieh im Stall retten wollen und sei dabei unter einen Ladewagen geraten, der von den Fluten weggespült wurde, teilte die Polizei mit.
Schaden in zweistelliger Millionenhöhe
Allein im Kinzigtal richtete das Unwetter nach Polizeiangaben innerhalb von nur 45 Minuten einen Schaden in zweistelliger Millionenhöhe an. Das Unwetter zerstörte eine Brücke, setzte Keller und Tiefgaragen unter Wasser. "Es sieht aus wie im Krieg", zitierte das Lagezentrum Baden-Württemberg einen Feuerwehrmann.
Etwa 35 Liter pro Quadratmeter regnete es innerhalb weniger Stunden im Raum Villingen-Schwenningen. Große Hagelkörner und starker Wind zerschlugen Dachfenster und rissen Ziegel von den Häusern.
Hunderte Autos wurden zerbeult, Autoscheiben zertrümmert. Demolierte Verkehrsampeln baumelten lose an ihren Pfosten. Nach Polizeiangaben wurden etwa 100 Menschen durch große Hagelkörner leicht verletzt. Die enormen Regenmassen knickten Bäume um, unterspülten zahlreiche Straßen und machten sie zeitweise unpassierbar.
Schnittverletzungen durch Hagelkörner
In Trossingen gingen eine Viertelstunde lang etwa zehn Zentimeter große Hagelkörner nieder, wie der Sprecher der Polizei Tuttlingen, Wolfgang Schoch, mitteilte. Zehn Menschen wurden mit Schnittverletzungen ins Krankenhaus gebracht.
Die Hagelkörner waren auch hier so wuchtig, dass sie Dachziegel durchschlugen und Dächer abdeckten. Mehrere hundert im Freien stehende Autos wurden zerbeult, ihre Scheiben zerbarsten.
Telefonleitungen brachen zeitweise zusammen. Auf den Straßen stand das Wasser, weil Gullys verstopft waren. Bereits am Dienstagabend hatten schwere Gewitter in Sachsen Schäden in Millionenhöhe angerichtet.