Die Vorsitzende des Kreisjugendrings (KJR), Margit Maier-Marth, zeigt sich auf die neue Aufgabe vorbereitet: Dass zur Prävention vor sexueller Gewalt gegen Kinder künftig Ehrenamtliche in der Jugendarbeit ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen müssen, sei nun einmal Gesetzeslage, sagt sie. In der Bürgermeister-Dienstbesprechung Anfang dieser Woche hatte zwar Landrat Josef Niedermaier davor gewarnt, die Kontrolle dem KJR aufzubürden. Doch Maier-Marth sagt, darüber sei unter den Jugendringen schon viel diskutiert worden.
Offen sei allerdings noch, wie sehr die Vereine und Verbände Unterstützung von ihrem Dachverband KJR beanspruchten. Die Frage werde auf der Tagesordnung der Frühjahrsvollversammlung am 25. April stehen. Der KJR Bad Tölz-Wolfratshausen hat aktuell 26 Mitgliedsorganisationen, darunter die Jugendgruppierungen der Feuerwehr, des Alpenvereins, der Fischer und Schützen, der Gewerkschaft und des Roten Kreuzes, Pfadfinder, Sportler, Trachtler, Bläser und Initiativen wie "Gigs for you" oder die Skater. Falls sie alle in der Führungszeugnis-Frage die Hilfe des KJR brauchten, sagt Maier-Marth, "dann werde ich definitiv mehr Personal einstellen müssen". Denn die eineinhalb Stellen in der Geschäftsführung reichten gerade für die bisherigen Aufgaben. "Wir werden erstmal durchrechnen müssen, wie viel zusätzliche Arbeitsleistung dahintersteckt."
Die Frage, ob sie die neue Anforderung an Ehrenamtliche nicht kritisch sehe, beantwortet die KJR-Vorsitzende so: "Ich rege mich nicht über Sachen auf, die ich nicht ändern kann." Natürlich sei es ärgerlich und ein erweiterter Behördenaufwand, aber: "Gesetzeslagen haben manchmal einen eigenartigen Nachgeschmack." Zum Ausgleich gebe es in der Jugendarbeit genug, was Spaß mache.