Geretsried:Glücklich über Hallenbad-Zuschuss

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Regierung übernimmt von den Baukosten für das interkommunale Bauvorhaben 4,2 Millionen Euro. Bürgermeisterin Cornelia Irmer nennt Höhe des staatlichen Beitrags "super" - nun könne weiter geplant werden

Von Alexandra Vecchiato

Die Höhe der Zuschüsse steht fest - jetzt müssen die Geretsrieder nur noch springen. (Foto: Hartmut Pöstges)

4,2 Millionen Euro - so hoch ist der staatliche Zuschuss für das geplante interkommunale Hallenbad in Geretsried. Am Dienstag hat der bayerische Finanzstaatssekretär dies Bürgermeisterin Cornelia Irmer schriftlich mitgeteilt. Nun ist wieder die Stadt am Zug. Sie muss den unterzeichneten Finanzierungsplan für das Bauprojekt der Regierung von Oberbayern vorlegen. Dann könne der "vorzeitige Baubeginn durch unsere Behörde erteilt werden", sagte Pressesprecherin Ines Schantz auf Nachfrage. Sie sei überglücklich über diese Nachricht, erklärte Irmer: "Wir haben immer gesagt: Alles, was über vier Millionen liegt, ist super." Nun könne der Stadtrat das Projekt weiter ausfeilen.

Das Finanzministerium hat die sogenannten förderfähigen Kosten mit gut acht Millionen Euro veranschlagt. Die tatsächlichen Kosten für den Neubau liegen inklusive Sauna bei 13,35 Millionen Euro. Wie die Regierung von Oberbayern erklärt, würden die förderfähigen Kosten bei Bauvorhaben festgestellt, um zu verhindern, dass etwa eine Kommune ein Projekt "mit goldenen Wasserhähnen" plane. Förderfähige Kosten und tatsächliche Baukosten müssten daher nicht immer übereinstimmen. Was den Finanzierungsplan angehe, wolle man damit sicherstellen, dass die Stadt oder die Gemeinde sich das Projekt auch tatsächlich leisten kann. Gut neun Millionen muss die Stadt an Kosten selbst schultern. Sie stemmt allein die Sauna mit 1,4 Millionen Euro. Den Rest übernehmen der Landkreis sowie die Gemeinden Münsing, Icking, Dietramszell, Egling, Eurasburg, Wolfratshausen und Königsdorf, die sich an den Investitionskosten nach Anzahl ihrer Schulklassen beteiligen. Denn das neue Hallenbad soll vornehmlich als Schulsportanlage dienen.

Den Finanzierungsplan werde sie in den nächsten Tagen wohl selbst noch unterschreiben, sagte Irmer (parteilos). Alles Übrige, wie zum Beispiel die Zweckvereinbarung mit dem Landkreis über die Regelung der Betriebskosten, werde ihr Nachfolger im Bürgermeisteramt, Michael Müller, fortführen. Die Frage nach den Unterhaltskosten werde auch noch einmal den Stadtrat beschäftigen. Sie gehe davon aus, dass Müller sich mit den Bürgermeister-Kollegen und dem Landrat vorab treffen werde, um abschließend darüber zu beraten.

Die jährlichen Betriebskosten werden nicht pauschal auf die beteiligten Kommunen umgelegt. Kreis und Gemeinden zahlen laut den einschlägigen Beschlüssen nur die Stunden, die ihre Schulen das Hallenbad auch tatsächlich nutzen werden.

Die Geretsrieder CSU sieht hierin eine Unwägbarkeit, nämlich die Gefahr, dass Geretsried von den laufenden Kosten für das Hallenbad überrollt werden könnte. Schon lange mahnt deshalb CSU-Stadtrat Gerhard Meinl die Unterzeichnung einer Zweckvereinbarung zwischen Landkreis und Stadt an. Darin soll sich der Kreis verpflichten, am Anfang eines jeden Jahres für seine Schulen zu buchen und zu zahlen. Er habe große Sorge, wie die laufenden Kosten letztlich abgerechnet würden, sagte Meinl der SZ. Denn es sei bekannt, wie schnell sich Lehrpläne änderten.

Sollte es eines Tages heißen, dass Schwimmen nicht mehr Schulsport sei, dann würde Geretsried mit seinem schönen neuen Hallenbad alleine dastehen. "Da werden wir alle schon noch einmal ein bisserl rechnen müssen", betonte Meinl. Der künftige Bürgermeister Müller (CSU) sagte, grundsätzlich wolle er das Hallenbad-Projekt so gut wie möglich voranbringen. Aber wie es mit dem Unterhalt aussehe, das müsse noch geklärt werden, ebenso die künftige Betriebsform.

Über das jährlich zu erwartende Defizit, im Gespräch waren mehr als eine Million Euro, möchte Irmer momentan nicht spekulieren. Die Planer müssten erst noch rechnen, sie könne keine konkrete Summe nennen. Fest stehe nur so viel: "Eine Schulsportanlage ist immer defizitär." Sie habe die "gute Nachricht" aus dem Finanzministerium ihren Bürgermeister-Kollegen, Landrat Josef Niedermaier und ihrem Nachfolger weitergeleitet, damit diese die "volle Info" hätten.

© SZ vom 10.04.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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