Wohnungnot:Grüne für mehr Wohnungsbau

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Stadt soll 100 Millionen Mark in neue Modelle investieren

Berthold Neff

(SZ vom 11.1.2001) - Auch die Rathaus-Grünen setzen im Jahr vor der nächsten Kommunalwahl am 3. März 2002 auf den Wohnungsbau. Da sich selbst Normalverdiener die ständig steigenden Mieten kaum noch leisten könnten, müsse die Stadt pro Jahr mindestens 100 Millionen Mark zusätzlich in den Bau von Sozialwohnungen und andere Formen von dauerhaft kostengünstigem Wohnraum (etwa Genossenschaftswohnungen) stecken, forderte Fraktionschef Siegfried Benker gestern.

In seiner Vorschau über die Vorhaben für 2001 wies er zusammen mit seiner Kollegin Jutta Koller darauf hin, dass München bereits an die Grenzen des Wachstums gestoßen sei. Wenn OB Christian Ude (SPD) jetzt sage, dass die Stadt keine neuen Jobmaschinen brauche, so müsse er dem auch Taten folgen lassen. Benker: "Das kann im Einzelfall auch heißen, dass eine High-Tech-Firma weniger sich in München ansiedelt und dafür familiengerechter Wohnraum entsteht. "

Benker und Koller erklärten, die Grünen seien auf Grund ihrer bisherigen Erfolge vor allem im Umweltschutz gut für die Kommunalwahl gerüstet. Da der Oberbürgermeister der SPD immer weniger Spielraum lasse, sei es immer wieder Aufgabe der Grünen gewesen, entschieden Position zu beziehen. Benker räumte ein, dass Ude der "Garant für eine funktionierende rot-grüne Zusammenarbeit" sei. Dies werde die Grünen aber nicht daran hindern, bei der OB-Wahl mit einem eigenen Kandidaten anzutreten.

Der entsprechende Beschluss der Stadtversammlung steht zwar noch aus, doch rechnet man allgemein damit, dass der Grünen-Bürgermeister Hep Monatzeder antritt. An der CSU ließ Benker kein gutes Haar: "Die CSU versucht, ununterbrochen über den Zustand Münchens unzufrieden zu sein. Wie ein Tourist, der am Urlaubsort ständig auf der Suche nach Mängeln ist, um die Urlaubskosten zu drücken, robbt die CSU durch jede Gasse Münchens, um Negatives zu finden. "

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