Pschorr-Haus:Wohnen mit Sicht auf die Frauenkirche

Über den Ladeneinheiten des Pschorr-Hauses in der Münchner Innenstadt sind exklusive Penthouse-Mietwohnungen entstanden. Die ersten Bewohner ziehen in den nächsten Tagen ein. Sie erwartet Luxus und eine grandiose Aussicht.

Von Alfred Dürr

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(Foto: Robert Haas)

Über den Ladeneinheiten des Pschorr-Hauses sind exklusive Penthouse-Mietwohnungen entstanden. Die ersten Bewohner ziehen in den nächsten Tagen ein. Sie erwartet Luxus und eine grandiose Aussicht. Luxuriös Wohnen, mitten in München und direkt an der Fußgängerzone? Vor einigen Jahren wäre das an der belebten Einkaufsmeile noch völlig undenkbar gewesen. Läden in den unteren Stockwerken, darüber Büros oder Arztpraxen - so sah die lukrative Mischung aus. Doch mit der Eröffnung des an der Neuhauser Straße und der Eisenmannstraße gelegenen Joseph-Pschorr-Hauses Anfang Oktober hat sich einiges im Herzen der Altstadt geändert. Es kam nicht nur ein Kaufhaus ganz neuen Stils. In der vierten und fünften Etage thronen 25 Penthouse-Mietwohnungen über dem von den Berliner Architekten Kuehn Malvezzi entworfenen Shopping-Komplex. In den nächsten Tagen sollen die ersten Bewohner einziehen.

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Das Pschorr-Haus steht an städtebaulich und historisch prominenter Stelle: Hier befanden sich einst die Pschorr-Bierhallen und das Geburtshaus des Komponisten Richard Strauss. Die Fußgängerzone weitet sich zu einer fast schon platzartigen Situation und gibt den Blick frei auf die frisch renovierte Fassade der Michaelskirche und auf die Trakte der Alten Akademie. Seit kurzem ergänzt das neue Geschäftshaus mit seiner markanten Bronze-Glas-Fassade das Bild dieses Ensembles.

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(Foto: Robert Haas)

Der Investor, Schörghubers Bayerische Hausbau, und die Architekten planten mit dem Pschorr-Haus eine typologische Weiterentwicklung des Warenhauses, wie sie sagen. Drei getrennte Laden-Einheiten - Sport-Scheck, Forever 21 und Mango - sind auf vier Ebenen mit jeweils ausgedehnten Verkaufsflächen angeordnet. Ursprünglich war vorgesehen, dass sich diese Shopping-Zonen vom Eingang bis unmittelbar unters Dach erstrecken. Allenfalls im rückwärtigen Bereich, also entlang des Altheimer Ecks, hätte man sich Wohnungen vorstellen können. Doch die Stadt steuerte um und stimmte sich mit dem Investor ab: Gerade das Zentrum braucht ein größeres Angebot an Wohnungen.

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(Foto: Robert Haas)

Wer über das entsprechende Einkommen verfügt, bekommt dann auch etwas für sein Geld. Wenn man allein die Lage betrachtet: Zentrumsnäher geht es nicht mehr. Das historische Hackenviertel mit seinen schmalen Straßen liegt direkt vor der Haustür und auch der belebte Marienplatz ist gleich um die Ecke. Man wohnt aber erstaunlich ruhig. Von der Hektik der Fußgängerzone bekommt man in den großzügig konzipierten und luxuriös ausgestatteten Wohnungen kaum etwas mit.

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Der Einzelhandelsbereich mit seinen insgesamt 19.000 Quadratmetern war bereits zwei Jahre vor Fertigstellung des Pschorr-Hauses vollständig vermietet. Mit den Wohnungen - insgesamt haben sie eine Fläche von 2500 Quadratmetern - geht es offensichtlich nicht so rasant. Mitte Oktober begann die Vermarktung. "Rund die Hälfte der 25 Einheiten ist inzwischen weg", sagt Markus Bachmaier von Bauwerk Capital. Bis jetzt zeichne sich eine "gute Mischung" ab. Paare, Singles und auch Familien zögen ein. Äußerste Diskretion herrscht beim Vermarkter Bauwerk Capital und auch beim Investor Bayerische Hausbau was die Mietpreise betrifft. "Im Durchschnitt liegen wir nicht über 30 Euro für den Quadratmeter", sagt Sabine Hagn, die Sprecherin der Bayerischen Hausbau.

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Über den eigenen Seiteneingang in der Eisenmannstraße gelangen die Mieter in das vierte Obergeschoss. Der erste Eindruck wenn man aus dem Aufzug tritt, ist der begrünte Innenhof mit dem Dachgarten, um den die Wohnungen angeordnet sind...

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(Foto: Robert Haas)

...Über den Dächern spitzen die Türme der Frauenkirche heraus.

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(Foto: Robert Haas)

Das Angebot an Grundrissen ist breit gefächert. Es reicht vom Ein-Zimmer- Appartement mit einer Fläche von 36 Quadratmetern bis hin zur großzügigen Drei-Zimmer-Wohnung mit fast 200 Quadratmetern. Bachmaier betont, dass die Wohnungen über Freiflächen verfügen - entweder über eine Dachterrasse oder über eine Loggia. In einigen Wohnungen gibt es auch uneinsehbare Patios, also kleine verglaste Innenhöfe um die Bäder und Schlafräume, die das Gefühl aufkommen lassen, man halte sich in einem Bungalow auf.

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(Foto: Robert Haas)

Dass man für solche Annehmlichkeiten wohl etliche 1000 Euro im Monat bezahlen muss, liegt auf der Hand. Über exakte Summen schweigen die Vermieter. Richtig teuer dürfte es werden, wenn man in einer der sieben Maisonetten wohnt, die sich über zwei Stockwerke bis ins Dachgeschoss erstrecken. Die offenen Wohnbereiche kommen auf eine Höhe von bis zu vier Metern. Spezielle Deckenbeleuchtungen sind bereits eingebaut. Auch die Kücheneinrichtung ist jeweils vom Feinsten. Dazu kommen zahlreiche Einbauschränke mit viel Stauraum. Beeindruckend sind die Ausblicke: Die Fassade der Michaelskirche nimmt man durch die großflächige Verglasung des Wohnraums wahr, und im rückwärtigen Bereich der Wohnung bietet die Loggia noch den Blick in die Berge. "Eigentlich ist es jetzt wieder ein wenig so wie in den alten Zeiten", sagt Bachmaier. "Unten waren in den Häusern die Geschäfte, darüber die Wohnungen." Genau diese Mischung habe den besonderen Reiz der Altstadt ausgemacht.

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