Ich bin so schön, ich bin so toll, ich bin der Anton aus Tirol. Meine megafeschen Wadln san der Wahnsinn... verdammt, wie ging das bloß weiter? Wie oft hat man nicht schon auf einer wackeligen Bierbank gestanden, die Menge um einen herum hat getobt, geklatscht und vor allem gesungen. Man selbst aber hat wirren Blickes die Maß Bier geschwenkt und vergeblich versucht, den anderen den Text von den Lippen abzulesen.
Solchem Leiden ist nun ein Ende gesetzt. 51 Tage vor der Wiesn kommt die Meldung von der druckfrischen "Wiesn Singfibel". Rund 60 Texte der gängigen Hits sind hier von A bis Z verzeichnet. Was zum Beispiel wird da eigentlich rund um den Ohrwurmrefrain "Und dann die Hände zum Himmel" geschmettert?
Das Büchlein mit dem Untertitel "Die Texte zum Oktoberfest - richtig singen, richtig feiern" offenbart, was bislang im Rausch(en) des Zeltlärms unterging. "Wenn du heut' nicht in der Stimmung bist, lass doch alles so sein wie es ist. Wir wollen trinken, noch einen trinken, weil man die Sorgen dann vergisst." Oder das unverständliche Gemurmel rund um die Liedzeile "Völlig losgelöst von der Erde, schwebt das Raumschiff schwerelos"? Und um was geht's eigentlich bei "Anita", dem "Bett im Kornfeld" und dem "Knallroten Gummiboot"?
Wer all das während des Konsums von ein bis fünf Maß Bier unbedingt wissen möchte, muss künftig nicht mehr darauf verzichten. Der Einband des Werkes ist aus "bierabweisendem Halbleder", die Maße von 12 mal 16 Zentimeter einigermaßen transportabel. Nur eins macht stutzig. Das Buch ist nicht neu. Angeblich gibt es die Fibel bereits seit 2001 und sie wurde seither 10.000 mal verkauft. Gesichtet wurde sie bislang im Wiesngetümmel jedoch nie. Da gibt's nur eine Erklärung: Die Käufer üben heimlich daheim. Genauso wie der OB das Ozapfn.