Wiesn Impossible, Teil 10:Heute von Wolfgang Schmidbauer, Schriftsteller und Psychoanalytiker

Was bisher geschah: Die schöne Japanerin Keiko ist ermordet worden. Harry überlegt, wie er trotzdem Wiesnwirt wird.

Wie immer, wenn Harry nicht weiterwusste, suchte er die Ruhe seines Dojo. Um diese Zeit trainierte niemand dort, aber er genoss es, in dem großen Raum still zu sitzen, die Wand anzublicken und einen seiner stets scheiternden Versuche zu machen, seinen Geist ganz zu leeren, um Platz für eine Erleuchtung zu schaffen.

Schnell verdientes Geld! Ein Wiesnumsatz, und davon ein Jahr leben? Reisen, endlich einmal in einem echten Zen-Kloster trainieren, nicht in einem Giesinger Hinterhof!

Plötzlich erlosch die Beleuchtung. Fast gleichzeitig blitzte etwas in seinem Schädel auf, eine schmerzliche blendende Helligkeit, ein stechender Schmerz, und dann gar nichts, Leere, Stille - Satori! Endlich, gerade weil er es nicht geglaubt, nicht gewollt, nicht geplant hatte, war ihm Erleuchtung zuteil geworden.

Als er wieder zu sich kam, war er mit Paketband an einen Stuhl gefesselt. Vor ihm saßen zwei Japanerinnen in weißen, ärmellosen Leibchen und schwarzen Hosen. Ihre Oberarme waren tätowiert, und sie mussten Keikos Zwillinge sein. Drillinge? Klone? Oder sah er alles doppelt? Harry kniff die Augen zu und schüttelte den schmerzenden Kopf. Es half nicht, die beiden saßen da, funkelten ihn an, bereit, ihre Drillingsschwester zu rächen, als sich plötzlich eine gemütliche, etwas schwerfällige Stimme aus dem Hintergrund meldete.

"Jiatz warts no, Madl. Eigntlich schaugt dea doch net aus wiera Killa!"

Den nächsten Teil schreibt Caroline Link. Die ganze Geschichte finden Sie unter obenstehendem Link

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