Ein Erzieher in einem städtischen Kindergarten steht nach Informationen der Süddeutschen Zeitung in Verdacht, sich in pädophiler Absicht Kindern genähert zu haben. Der Mann wurde vorläufig vom Dienst suspendiert. Susanne Herrmann, die zuständige Abteilungsleiterin für Kindertagesstätten im städtischen Bildungsreferat, bestätigte auf Nachfrage den Vorfall: "Wir sind alle sehr betroffen." Es liefen derzeit Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft, so Herrmann.
Noch ist wenig bekannt über den Vorfall. Unklar ist zum Beispiel, wie lange der Erzieher bereits in dem Kindergarten arbeitet und ob die ihm zur Last gelegten Übergriffe erstmals vorkamen. Zu Details der Vorwürfe wollte sich Herrmann mit Verweis auf die Ermittlungen nicht äußern.
Der Erzieher sei vor zwei Wochen, am 20. Juni, suspendiert worden, unmittelbar nachdem der Stadtverwaltung die Vorwürfe bekannt geworden seien. Anschließend habe man das Team des Kindergartens informiert. Die Vorwürfe gegen den Mann gehen offenbar auf Berichte der Kinder zurück. "Wir glauben den Kindern", sagt Susanne Herrmann.
Es gehe nun darum, die Kinder und ihre Eltern in dieser schwierigen Situation zu schützen und zu stützen. Am Donnerstag vergangener Woche fand ein erster Elternabend statt. Anwesend waren offenbar mehrere Vertreter der Stadt, doch einige Mütter und Väter sollen unzufrieden mit der Reaktion der Behördenvertreter gewesen sein.
Sie beklagen einen unsouveränen Umgang und mangelnde Hilfestellungen. Angesichts dieses Unmuts will Abteilungsleiterin Herrmann am heutigen Montag zu einem zweiten Elternabend persönlich kommen. Der Elternbeirat der städtischen Einrichtung wollte sich nicht zu dem Vorfall äußern. Man wolle die Kinder schützen, so ein Mitglied der Elternvertretung.