Vergewaltiger vom Brauneck:Schlüssige Spur

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Im Fall der vergewaltigten Rentnerin gibt es nun eine "recht schlüssige Spur". Viereinhalb Monate nach der Tat hat die Polizei nun eineb Hinweis aus der Gemeinde Übersee bei Traunstein erhalten.

Viereinhalb Monate nach der Vergewaltigung einer Rentnerin am Brauneck in Lenggries verfolgt die Polizei eine "recht schlüssige" Spur.

Am Mittwoch habe es aus der Gemeinde Übersee bei Traunstein einen "sehr glaubhaften Hinweis" auf den mutmaßlichen Täter gegeben, sagte Polizeisprecher Fritz Braun am Donnerstag. Es sei aber nur eine Spur unter mehreren.

Ein Passant habe in einem Wandergebiet einen etwa 40 bis 45 Jahre alten Mann beobachtet, der dem Phantombild glich. Dies hätten noch weitere Zeugen bestätigt. In dem Gebiet seien nun zusätzliche Einsatzkräfte und Hundeführer unterwegs.

"Uns war wichtig, die Leute zu warnen, da der Täter sehr massiv vorgeht", sagte Braun. Der Unbekannte hatte am 25. November eine 67 Jahre alte Bergwanderin am Leitenberg im Brauneckgebiet überfallen, vergewaltigt und mit Handschellen an einen Baum gefesselt hilflos zurückgelassen.

Danach fuhr er nach München und raubte dort mit dem Schlüssel aus dem Rücksack der Frau deren Wohnung aus. Die Polizei, die kurz darauf an der Wohnung eintraf, verpasste den Täter nur etwa um zehn Minuten. "Er hat schon sehr viel Glück gehabt", sagte der Leiter der 16 Mann starken Sonderkommission "Leitenberg", Bernd Putzer.

70 Hinweise nach Aktenzeichen XY-Sendung

Er warnte zugleich vor zu großen Hoffnungen auf eine baldige Festnahme. "Wir haben mindestens schon 30 Personen überprüft, die vom Aussehen her absolut dem Phantombild entsprochen haben. Die Leute täuschen sich nicht, wenn sie dann bei der Polizei anrufen - aber es ist halt nur ein Phantombild."

Insgesamt habe die Soko bisher mehr als 8600 Spuren überprüft, darunter etwa 500 Hinweise aus der Bevölkerung. Mehr als 70 seien allein nach einer "XY"-Sendung vor einer Woche eingegangen, sagte Putzer. Die Polizei geht laut Putzer weiter davon aus, dass der Täter einen Bezug zu München hat und im Stadtteil Giesing wenigstens zeitweise wohnte oder arbeitete.

Er habe sehr schnell den Weg zu der Wohnung des Opfers in Giesing gefunden und am Morgen nach der Tat ganz in der Nähe versucht, mit der Scheckkarte der Frau Geld abzuheben. Die Polizei ermittelt wegen versuchten Mordes, Vergewaltigung und Raubes.

Nur durch Zufall konnte die Frau gerettet werden. Ein Jäger fand sie auf etwa 1000 Metern Höhe in unwegsamem Gelände. Er war nur aufmerksam geworden, weil der Täter die 67-Jährige mit rotem Klebeband geknebelt hatte, das der Jäger durchs Gebüsch leuchten sah und zunächst für den Helm eines Waldarbeiters hielt.

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