Die beiden U-Bahn-Gewalttäter Rexhep und Enver K. müssen wegen versuchten gemeinschaftlichen Mordes für mehrere Jahre hinter Gitter. Das Münchner Landgericht verurteilte Haupttäter Enver K. zu sieben Jahren Haft, seinen Cousin Rexhep K. zu fünf Jahren Gefängnis.
Da die heute 32 und 31 Jahre alten Männer aus dem Kosovo zum Tatzeitpunkt erst 18 Jahre alt waren, wurden sie nach dem Jugendstrafrecht verurteilt. Sie hatten im Sommer 1996 einen jungen Mann in einem U-Bahnhof fast umgebracht.
Mit dem Strafmaß blieb die Vorsitzende Richterin Monika Köhler etwas unter der Forderung der Staatsanwaltschaft. Staatsanwalt Laurent Lafleur hatte für Enver K. eine Haftstrafe von siebeneinhalb Jahren und für seinen Cousin eine sechsjährige Haftstrafe verlangt. Die Verteidiger von Enver K. forderten höchstens vier Jahre Haft wegen versuchten Totschlags, die Anwälte von Rexhep plädierten auf eine einjährige Haftstrafe wegen versuchter Körperverletzung.
Nach den Ermittlungen zu den Ereignissen im Sommer 1996 hatte das 23-jährige Opfer einen inzwischen verurteilten Begleiter der beiden Cousins an der U-Bahnhaltestelle Heimeranplatz aufgefordert, er möge das Rauchen unterlassen. Daraufhin habe dieser zu einem Schlag ausgeholt. Dem 23-Jährigen sei es zunächst gelungen, den Schlag abzuwehren. Daraufhin griffen die beiden Cousins ein. Sie prügelten ihr Opfer zunächst mit Fäusten und Füßen nieder. Dann zog Enver K. ein Klappmesser und stach zu.
Der junge Mann erlitt neun Stichverletzungen, darunter in die Leber und die Lunge. Ein Stich direkt ins Herz wurdee nur verhindert, weil der Mann einen Geldbeutel in der linken Brusttasche trug. Laut Anklage traten die beiden so lange auf den Mann ein, bis dieser ins Gleisbett fiel. Dann flüchteten sie.
Das Leben des jungen Mannes konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden. Rexhep K. wurde im Dezember 2008 in der Schweiz gefasst und im Februar vergangenen Jahres nach Deutschland ausgeliefert, Enver K. wurde am 10. November in Italien festgenommen und ist seit 19. November in München-Stadelheim inhaftiert.