Unfallstatistik:Weniger Verkehrsopfer

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Weniger, aber immer noch viel zu viele: Die Zahl der Verletzten bei Unfällen ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken.

Monika Maier-Albang

Für Unfallopfer und ihre Angehörigen dürften diese Zahlen wenig tröstlich sein. Für die Polizei aber ist der Blick auf die Halbjahresstatistik 2008 ein Lichtblick. Von Jahresbeginn bis Ende Juni hat es im Großraum München im Vergleich zu 2007 deutlich weniger Unfälle gegeben, bei denen Personen verletzt wurden.

Waren im Vorjahr noch 3909 Menschen im Straßenverkehr zu Schaden gekommen, registrierte die Polizei im ersten Halbjahr 2008 in München 3291 Verletzte. 14 Menschen kamen bei Unfällen ums Leben, fünf weniger als im Vorjahr.

Die Zahl der tödlich verunglückten Radfahrer hat sich dabei kaum verändert: Vier waren es bis Sommer 2007, in diesem Jahr sind es bislang fünf. Deutlich zurückgegangen ist indes die Zahl der getöteten Fußgänger: Drei waren es im ersten Halbjahr statt zehn in den ersten sechs Monaten 2007.

Unter den Schwerverletzten sind nach wie vor häufig Senioren, die als Fußgänger oder Radfahrer unterwegs sind. "Ein Sturz hat für sie oft schwerwiegendere Folgen", erklärt der Chef der Verkehrspolizei, Hans-Jürgen Notka. Dabei passieren in der Stadt proportional mehr Unfälle, an denen Senioren beteiligt sind, als auf dem Land.

Notka führt dies unter anderem darauf zurück, dass die Verkehrssituation in der Stadt komplexer ist, "und das überfordert ältere Menschen leichter". Auf dem Dorf hingegen sind für ältere Menschen die Wege vertraut und es gibt einfach weniger Verkehr.

Gefährlicher ist das Land allerdings für junge Erwachsene. Disko-Unfälle sind in München relativ selten. Deutlich zurückgegangen ist auch die Zahl der Unfälle, bei denen Alkohol oder Drogen im Spiel waren. Die Polizei führt das auf verschärfte Kontrollen zurück, bei denen die Beamten oft eine dicke Haut brauchen. Beschimpfungen wie jene, ob man hier "in einem Überwachungsstaat" lebe, seien die Regel, klagt Notka und das ärgert ihn. Schließlich dienten die Kontrollen "dem Lebensschutz auch Unbeteiligter".

Um fast die Hälfte zurückgegangen sind die Schulwegunfälle (38 statt 74). Erfahrungsgemäß ereignen sich Notka zufolge aber gerade jetzt vor Schuljahresende viele Unfälle auf dem Weg zur Schule oder von der Schule nach Hause. Über die Ursache kann selbst die Polizei nur spekulieren: Möglich sei, sagt Notka, dass die Kinder unkonzentrierter sind, weil sich ihr Tagesablauf durch Hitzefrei oder Ausflüge geändert hat.

© SZ vom 25.07.2008 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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