Todestag Rudolph Moshammer:Die Yorkshire-Dame und ihr Chauffeur bleiben daheim

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Andreas Kaplan betonte, Daisy und er würden nicht ans Grab des ermordeten Modemachers gehen, sondern lieber ganz im Stillen gedenken.

Hundedame "Daisy" wird am ersten Todestag ihres früheren Herrchens Rudolph Moshammer dessen Grab auf dem Münchner Ostfriedhof nicht besuchen. Der ehemalige Chauffeur des ermordeten Modemachers, Andreas Kaplan, sagte: "Daisy und ich werden nichts unternehmen. Wir lassen alles an uns vorbeirauschen."

Moshammer war in der Nacht zum 14. Januar 2005 von dem Iraker Herisch A. im Streit um sexuelle Dienste erdrosselt worden. Kaplan fand die Leiche seines Chefs am nächsten Morgen in dessen Luxushaus.

Der Ex-Chauffeur betonte, Daisy und er wollten Moshammers ganz im Stillen gedenken. Ihm persönlich gehe es angesichts des traurigen Jahrestags "beschissen". "Es kommt alles wieder hoch", sagte Kaplan. Zusammen mit Daisy werde er später "an einem geheimen Zeitpunkt" zum Mausoleum gehen und ein paar Blumen niederlegen.

Daisy genießt Rentnerdasein

"Mosis" geliebter Yorkshire-Hündin geht es laut Kaplan blendend. Presseberichte der vergangenen Monate über angebliche Gesundheitsprobleme Daisys seien "alles Enten" gewesen. Kaplan kümmert sich seit Moshammers Tod um die Hündin. "Sie hat mich zum Glück akzeptiert", sagt er und fügte hinzu: "Wir kennen uns schließlich schon seit elf Jahren. Sie hat ein halbes Jahr vor mir angefangen bei Herrn Moshammer."

Normalerweise litten Hunde unter dem Verlust ihres Herrchens. Bei Daisy aber habe er den Eindruck, dass sie nach dem Tod des Modemachers keine Schmerzen verspürt habe. Er selbst sei schließlich schon lange eine Bezugsperson für den Hund gewesen. Daisy genieße mittlerweile ihr Rentnerdasein. "Sie ist ja mit zwölf Jahren eine alte Dame und hat in ihrem Leben so viel geleistet", betonte Kaplan.

Zwei Wochen will sich der Ex-Chauffeur jetzt aus der Öffentlichkeit zurückziehen und anschließend mit seinem Buch "Mosi, Daisy und ich" bundesweit auf Lesereise gehen. Die erste Auflage von 3000 Stück sei längst vergriffen. Die Arbeit an dem Buch habe ihm geholfen, den Tod seines langjährigen Chefs zu verarbeiten: "Das Buch hat mir viel Entspannung und Kraft gegeben."

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