Starnberg- An mindestens zwei Stellen haben die Einbrecher in dem Starnberger Lokal "La Cantina" in der Nacht zum Samstag Feuer gelegt. Dieses muss mindestens ein bis zwei Stunden vor dem Alarm gegen 4.45 Uhr geschehen sein, den die Brandmeldeanlage in der Tiefgarage des Geschäfts- und Praxishauses an der Gautinger Straße ausgelöst hatte. Diesen zeitlichen Ablauf rekonstruierten am Montag Brandfahnder der Kripo Fürstenfeldbruck. Sie gehen davon aus, dass zunächst im Büro und in einem weiteren Nebenraum ein länger andauernder Schwelbrand ausgebrochen war. Noch ist unklar, mit welchen Mitteln die Täter offenbar versucht haben, ihre Spuren zu verwischen - die Ermittler schließen zumindest nicht aus, dass sich ein Täter zum Beispiel verletzt haben könnte. Bei dem Brand im Schäffler-Block war ein Schaden von rund 250 000 Euro entstanden.
Die Unbekannten hatten einen Zigarettenautomaten aufgebrochen, einen Laptop und etwa 100 Euro gestohlen. Diese Taten seien im Verhältnis zu dem Schaden durch die Brandstiftung und deren strafrechtlichen Folgen "geradezu lächerlich", sagte auf Anfrage Kripochef Manfred Frei. Es sei zudem eher unwahrscheinlich, dass man dem Gastronomen eine "Warnung oder einen Denkzettel" verpassen wollte oder dass ein Racheakt vorliegt. Diese Motive würden nicht dazu passen, einen Zigarettenautomaten mit der Sackkarre in ein hinteres Zimmer zu transportieren, um ihn dort aufzubrechen, sagte der Kriminaloberrat.
Die Lokaleingänge sind jetzt mit Brettern zugenagelt. "Cantina"-Betreiber Cosimo Agostinacchio ist fassungslos. "Vielleicht haben sich die Einbrecher geärgert, so wenig im Lokal gefunden zu haben", sagt der 41-jährige Familienvater. Er will aber nicht aufgeben und hofft, in "zwei bis drei Monaten" wieder öffnen zu können. Traurig ist der Italiener zudem darüber, dass sich durch die Hitze seine Pokale verformt haben sowie Ausstellungsbilder zerstört worden sind.