Feldafing:Grenzenloser Spaß

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Die Austausch in Feldafings ungarischer Partnergemeinde Tóalmás sind so begehrt, dass das Los entscheiden muss.

Otto Fritscher

Es gab 27 Bewerber, aber nur 15 freie Plätze - also musste das Los entscheiden. So begehrt waren allerdings keine Studienplätze in Medizin, sondern es ging um die Teilnahme am Jugendaustausch zwischen Feldafing und dessen ungarischer Partnergemeinde Tóalmás in den nächsten Sommerferien. "Ja, wir können gar nicht so viele Gastfamilien finden, wie wir eigentlich bräuchten", bestätigt Melanie Biersack, die Vorsitzende des Partnerschaftsvereins "Freunde von Tóalmás". Der Grund für den regen Jugendaustausch, der in anderen Gemeinden nur schleppend läuft: "Es hat sich bei uns herumgesprochen, dass die Ungarn ausgesprochen herzliche Gastgeber sind - und dass man sich in Tóalmás bestimmt nicht langweilt." Tóalmás liegt rund 40 Kilometer nordöstlich von Budapest, am Fluss Tapio, hat 4700 Einwohner - also ungefähr so viele wie Feldafing. Es gibt zwei Hotels, zwei Supermärkte, ein renoviertes Rathaus - und als neueste Attraktion einen nachts beleuchteten Springbrunnen. Klingt nicht gerade spannend für Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf und 15 Jahren. Dennoch ist Theresa Biersack, gerade mal zehn Jahre alt, schon Fan von Tóalmás. "Dort treffe ich viele Freunde, und kann mich um Nelly, ein kleines Pony, kümmern", erzählt die Tochter der Vereinsvorsitzenden. Sie war schon oft in Ungarn und weiß: "Es ist gar nicht langweilig, weil man draußen viel unternehmen kann." Zunächst musste Theresa aber bei ihren jungen Altersgenossen Vorurteile abbauen: "Manche haben geglaubt, da gibt es nicht mal Strom für die Xbox." Doch die Spielekonsole bleibt inzwischen eh daheim. Melanie Biersack ergänzt: "Wenn die Kinder in Tóalmás spielen, mache ich mir keine Sorgen. Man findet sie entweder im Schwimmbad oder am Angelweiher." Eine weitere Sommer-Attraktionen: ein Karussell, gebastelt aus Holzpflöcken und Wäschekörben als Sitzen, mit Handbetrieb natürlich. "Da kurbelt sich einer den Wolf", sagt Melanie Biersack. "Aber der Spaß ist für die Kinder grenzenlos." Was im Falle dieser Partnerschaft durchaus wörtlich zu nehmen ist. Das Jahr über bleiben sie per Facebook in Kontakt. Otto Fritscher

Melanie Biersack und ihre Tochter Theresa sind Toalmas-Fans. Foto: of (Foto: N/A)
© SZ vom 12.04.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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