Stadion-Affäre:Keine Ermittlungen gegen Ex-Bayern-Präsident

In der Münchner Stadion-Affäre sieht die Staatsanwaltschaft keinen Anlass für strafrechtliche Ermittlungen gegen Fritz Scherer, den ehemaligen Präsidenten des FC Bayern München.

Es gebe bisher keine konkreten Anhaltspunkte für ein strafbares Verhalten, sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft München I, Christian Schmidt-Sommerfeld. "Dass jemand geschäftliche Kontakte hat, sagt überhaupt nichts." Der Spiegel hatte berichtet, dass es offenkundig Verbindungen zwischen Baufirmen und Scherers Familie gebe.

Zwei der drei Firmen, die sich um den Innenausbau der Stadion-Logen bewerben, seien geschäftlich mit Scherers Ehefrau Claudia Ide-Scherer verbandelt, hieß es weiter. "Ich gehe nicht davon aus, dass wir auf Grund der Berichte ein Ermittlungsverfahren einleiten", sagte Schmidt- Sommerfeld.

"Ein unglaublicher Vorwurf", sagte Scherer der Münchner Abendzeitung. "Ich kann gar nicht fassen, dass ich jetzt auch noch reingezogen werde. Ich bin nicht bestechlich." Am Vortag hatte der Anwalt des 64-Jährigen bereits im Namen seines Mandanten jegliche "Verstrickung" in die Stadion-Affäre zurückgewiesen. "Von einem 'Engagement' gleich welcher Art in dieser Angelegenheit kann keine Rede sein", hieß es weiter in der Erklärung.

Scherer ist einer der Geschäftsführer der Allianz Arena München Stadion GmbH, an der die beiden Vereine FC Bayern und TSV 1860 München zu je 50 Prozent beteiligt sind. Aus gesundheitlichen Gründen ist Scherer zum 1. April von seinem Amt zurückgetreten.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem gegen den anderen bisherigen Geschäftsführer der Allianz Arena München Stadion GmbH, Karl-

Heinz Wildmoser junior, wegen Untreue und Bestechlichkeit. Wildmoser sitzt in Untersuchungshaft. Sein Vater, gegen den ebenfalls ermittelt wird, kam gegen Kaution auf freien Fuß.

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