Kreisklinik Ebersberg:Gesundes Krankenhaus

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Wer krank ist, operiert oder medizinisch untersucht werden muss, verlässt sich offenbar besonders gerne auf die Ärzte in Ebersberg: 2010 war das "beste Jahr" seit Bestehen des Kreiskrankenhauses.

Lars Brunckhorst

Wer krank ist, operiert oder medizinisch untersucht werden muss, verlässt sich offenbar besonders gerne auf die Ärzte in Ebersberg: Während der Ruf vieler Münchner Krankenhäuser wegen Hygienemängeln gelitten hat, erfreute sich die Kreisklinik im vergangenen Jahr regen Zulaufs. Das "beste Jahr" seit Bestehen des Kreiskrankenhauses verkündete dessen Geschäftsführer dem Kreistag bei der Vorstellung des aktuellen Halbjahresberichts.

©HR _ Archivnr:10HR1455s InternerVerteiler: 02.12.2010 / Ebersberg, Kreisklinik, Einweihung Bauabschnitt 7, Schlaganfallstation, Telemedizinmonitor mit Kamera _________________________________ [ ! ] COPYRIGHT/ALL RIGHTS RESERVED BY PHOTOGRAPHY PETER HINZ-ROSIN S u d e t e n s t r. 106, D-85567 G r a f i n g/ M u c/G e r m a n y FON: (49) 8092/84310 FAX: (49) 8092/708 501 / NUTZUNG NUR GEGEN HONORAR, NAMENSNENNUNG BELEGEXEMPLAR WIRD VERLANGT WERK NACH ß2 URHG. Von auf den Aufnahmen abgebildeten Personen liegt KEIN MODELRELEASE vor, der Nutzer ist verpflichtet auf die Einhaltung der Rechte von Dritten zu achten. Die Daten dürfen ohne schriftliches Einverständnis des Urhebers nicht an dritte weitergegeben werden. Im Register Bildrechte eingetragene Resortkürzel (vom Urheber abweichende Angaben) erfolgen aus Systemtechn. Gründen des Bildabnehmers. Einer Nutzungserweiterung durch diese Eintragungen wird widersprochen. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

871 Patienten mehr als 2009, was einem Plus von sechs Prozent betrifft, und eine Bettenauslastung von 80 Prozent - damit hat die Kreisklinik laut Stefan Huber ihre Planung für 2010 weit übertroffen. Am Ende werde man sogar deutlich mehr als 15000 Fälle behandelt haben. Ein Bettenabbau sei damit abgewendet. Zum Vergleich: Vor sechs Jahren lag die Auslastung der 328 Ebersberger Betten noch bei 70 Prozent, 2009 bei 77 Prozent.

Huber, der erst seit Anfang 2009 Geschäftsführer des kreiseigenen Krankenhauses ist, führt den Anstieg der Patientenzahl nur zum Teil auf den Zuzug im Landkreis zurück. Die Werbung der Kreisklinik, ihr guter Ruf und die hohe Qualität der medizinischen Versorgung trügen erheblich dazu bei, dass sich immer mehr Patienten bewusst für eine Behandlung in Ebersberg entschieden. Auch werde das Angebot ständig erweitert: So ist 2010 eine psychosomatische Tagesklinik entstanden und das Personal der Notaufnahme verstärkt worden. Mit dem kürzlich eröffneten siebten Bauabschnitt gibt es zudem eine neue Intensivstation und ein weiteres Herzkatheterlabor. Zudem hat die Kreisklinik in diesem Jahr 35 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Der Erfolg drückt sich auch in Euro aus: So rechnet die Klinik für das zurückliegende Jahr mit einem Betriebsergebnis von mehr als drei Millionen Euro - 2009 lag dieser bei 2,4 Millionen Euro. "2010 ist damit eines der besten Jahre der Kreisklinik, wenn nicht das beste überhaupt", sagte Huber vor dem Kreistag, dem er zweimal im Jahr berichtet.

Zu dem positiven Betriebsergebnis trägt auch bei, dass die Kreisklinik durch Kooperationen mit anderen Häusern Kosten senken konnte. So ist die Klinik seit Mitte 2010 Mitgesellschafter der Gesundheit Oberbayern GmbH, einem Zusammenschluss kommunaler Krankenhäuser in der Region. Zu diesen gehören Kliniken in Mühldorf, Haag, Rosenheim, Wasserburg, Bad Aibling, Prien, Agatharied, Wolfratshausen, Starnberg, Landsberg und Garmisch. Zusammen kommen die Einrichtungen, die über mehr als dreitausend Betten verfügen, auf mehr als 200000 Patienten im Jahr und einen Jahresumsatz von mehr als einer halben Milliarde Euro. Damit haben die zwölf zusammengeschlossenen Häuser einen größeren Umsatz als die städtischen Krankenhäuser in München. Das stärkt ihre Position etwa beim Einkauf und in Verhandlungen mit Versicherungen. So konnte die Kreisklinik ihre Haftpflichtprämie um zehn Prozent senken. Weitere Vorteile des Verbunds lägen in Synergieeffekten. Durch den Klinikverbund sieht der Geschäftsführer auch die Unabhängigkeit des Kreiskrankenhauses gesichert. Eine immer wieder diskutierte Privatisierung sei dadurch "wieder in weitere Ferne gerückt", so Huber.

Der Geschäftsführer blickte auch auf zwei Projekte voraus: So solle Mitte 2011 mit dem Bau eines Ärztehauses samt Parkdeck an der Von-Scala- und Bürgermeister-Meyer-Straße begonnen werden, 2012 sollen beide in Betrieb gehen. Huber zufolge hat der Investor, der das Ärztehaus baut, bereits für zwei Drittel der Praxisflächen Interessenten.

© SZ vom 11.01.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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