Schwuler Maibaum geklaut:Integration auf Ismaningerisch

Den Ismaninger Burschen sei Dank: Der "Integrationsmaibaum" ist nun auch geklaut und damit endgültig ins bayerische Brauchtum aufgenommen worden.

Vor einer Woche raubten die furchtlosen Vorstadtburschen das zehn Meter lange, weißblaue und mit regenbogenfarben Ringen versehene Stück der schwul-lesbischen Gemeinde aus dem Hof des Künstlers Robert C. Rore, der ihn und die Tafeln gemeinsam mit Michael Borio gestaltet hat.

Nur 20 Minuten will ihn Rore unbeaufsichtigt vor seinem Atelier gelassen haben. Offenbar lang genug für die Ismaninger, die damit auch der örtlichen CSU zuvorkamen, die ähnliche Pläne geschmiedet hatte. Dem schwulen Kommunikations- und Kulturzentrum Sub, das das Maibaumaufstellen auf dem Karl-Heinrich-Ulrichs-Platz organisiert, dürfte der Diebstahl aber nicht ungelegen gekommen sein - das Transportproblem hat sich für sie zumindest erledigt.

Die Ismaninger Burschen schaffen den Baum am Donnerstag zum Karl-Heinrich-Ulrichs-Platz. Um 12 Uhr wird ausgehandelt, wie viel dem Sub sein erster Maibaum wert ist. Gerüchten zufolge liegt die Ablösesumme bei mindestens 40 Brotzeiten.

© SZ vom 30.04.2008/af - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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