Papstbesuch:Pontifex hinter Gittern

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Für den Bayern-Besuch des Papstes im September werden 13,5 Kilometer Absperrgitter benötigt. Das stellt den Organisationsstab der Polizei vor Probleme.

Susi Wimmer

Wenn Papst Benedikt XVI. am 9. September in München landet, dann stehen sie schon alle in einer Reihe bereit: die eisernen Absperrgitter. Kilometerlang sollen sie den Weg des Heiligen Vaters säumen. Für den sechstägigen Besuch des Kirchenoberhaupts benötigt die bayerische Polizei 4500 Stück der schützenden Gitter. Aneinandergereiht würden sie eine Strecke von 13,5 Kilometern ergeben. Solche Mengen an Absperrgittern aufzutreiben, stellt auch den Organisationsstab der Polizei vor ein Problem. Schon seit Wochen gilt: Absperrgitter dringend gesucht.

Die höchste Sicherheitsstufe ist angesagt, wenn der Papst am 9. und 10. September in der Landeshauptstadt weilt. Während er mit dem Papamobil durch die Innenstadt fährt oder am Marienplatz den Leuten zuwinkt, werden Absperrgitter Papst Benedikt XVI. von der Menschenmasse abschirmen. "Etwa 2000 Stück", so schätzt Polizeisprecher Wolfgang Wenger, werde man in München benötigen, "an exponierten Stellen und in den Sicherheitsbereichen".

Dazu werde man mit Tiefladern - ein Gitter wiegt 50 Kilogramm (!) - die zusammensetzbaren Zäune aus anderen Präsidien heranziehen. Die "geschlossenen Polizeieinheiten" aus Hamburg und Berlin, die die Münchner Beamten beim Papstbesuch unterstützen sollen, bringen praktischerweise ihre eigenen Absperrgitter mit.

Drei Meter Länge misst so ein Absperrgitter, und wenn Papst Benedikt am Ende seiner Besuchswoche durch Freising fährt, wird es dort schon schwierig, die 6,6 Kilometer lange Strecke zu bestücken. "Woher genau die Gitter kommen sollen, das wissen wir noch nicht", heißt es beim Polizeipräsidium Oberbayern. Man brauche wohl Verstärkung aus anderen Bundesländern und auch von externen Firmen. Die Koordination der ganzen Absperrgitter-Prozedur habe das Innenministerium übernommen.

"Die Gespräche laufen", bestätigt Rainer Riedl vom Innenministerium. In Sachen Absperrgitter werde mit anderen Bundesländern und dem Bund verhandelt, außerdem führe man sogar Gespräche mit Österreich, um sich dort die Gitter auszuleihen. Und - das sei wohl auch schon sicher - man werde sich mit Absperrgittern bei privaten Anbietern eindecken müssen. Was Kosten im "niedrigen fünfstelligen Bereich" verursachen werde.

Dass sich die einzelnen Bundesländer bei polizeilichen Großeinsätzen gegenseitig unterstützen, sei normal, so Riedl. Ebenso üblich sei, für den Einsatz der auswärtigen Kollegen zu bezahlen. Aber, sagt Rainer Riedl, "für viele Menschen ist der Besuch des Papstes ein wirklich außergewöhnliches Ereignis".

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