Traditionell wird die Wiesn damit eröffnet, dass der Bürgermeister den Wechsel ins Fass treibt - und zwar mit möglichst wenigen Schlägen. Wenn Bier spritzt oder gar als Fontäne aus dem Fass schießt, gilt das Ansehen des jeweiligen Anzapfenden in Bayern als beschädigt.
Doch bisher hat sich Ude immer wacker geschlagen. Im vergangenen Jahr gelang es ihm sogar, das Fass mit nur zwei Schlägen anzuzapfen - als erstem Bürgermeister überhaupt, seit Begründung der Tradition im Jahr 1950.
Wird sich dieser Rekord wiederholen? Wiesn-Chefin Gabriele Weishäupl glaubt, dass das Stadtoberhaupt "zwei Schläge und einen Nachschlag" brauchen wird. Wettlustige finden sich jedenfalls zur Klärung dieser Frage heuer im Internet zusammen.
Beim internationalen Online-Wettanbieter "Gamebookers" kann man sich mit einem Mindesteinsatz von einem Euro an der Wette beteiligen. Nachdem man sich auf der Seite registriert hat, kann man zwischen "einem Schlag" bis "vier Schläge und mehr" wählen. Die Schätzungen verteilen sich hier gleichmäßig: Obwohl Udes zwei Schläge ein einzigartiger Rekord waren, können sich viele vorstellen, dass er es diesmal mit nur einem Schlag schafft.
Die Wette läuft seit knapp einem Tag, und verzeichnet bisher ungefähr 100 Teilnehmer. Fast alle Tippende kommen aus Deutschland. Die Wetteinnahmen werden der Kinderfundstelle Oktoberfest BRK und dem Münchner Roten Kreuz gespendet.
Auch die Internet-Wettbörse "myBet.com" bietet eine Wette zum Fassanstich an. Hier läuft die Wette bereits seit knapp einer Woche und verzeichnet bis jetzt ungefähr 2500 Teilnehmer, so eine Sprecherin. Auch die Hochrechnungen sehen hier anders aus: Ein Anstich mit nur einem Schlag gilt als sehr unwahrscheinlich. Die meisten MyBet-Tipper spekulieren darauf, dass Ude zweimal in das Fass stechen wird - und dann endlich der Wiesn-Eröffnungsruf "Ozapft is" ertönt.