Oberbürgermeister Ude zur Eisbachwelle:"Ich schaue mir die Surfer an"

Oberbürgermeister Christian Ude über die Welle im Eisbach, typisch deutsche Reaktionen und ein bestehendes Verbot.

Christina Maria Berr, Hans-Jürgen Jakobs und Beate Wild

sueddeutsche.de: Im Eisbach im Englischen Garten soll es verboten werden, zu surfen - als Folge des tödlichen Unfalls eines Schwimmers.

Christian Ude: Ich finde diese typisch deutschen Reaktionen bemerkenswert. Natürlich ist das Surfen im Eisbach immer unzulässig gewesen - es wurde aber immer praktiziert und alle haben sich daran erfreut.

sueddeutsche.de: Dann passiert ein Unfall ...

Ude: ... und sofort taucht die Frage auf, warum das Verbot nicht kontrolliert wurde. Wenn jemand bei Rot über die Kreuzung geht, kann er auch überfahren werden.

Das ist dann auch tragisch, aber wir können trotzdem nicht jeden Bürgersteig mit Kontrollpersonal sichern. Wer sich selbst durch verkehrswidriges Verhalten gefährdet, muss mit dem Schlimmsten rechnen.

sueddeutsche.de: Das heisst, die Surfer können auf Ihre Unterstützung hoffen?

Ude: Nein, das ist eine ausschließliche Angelegenheit des Freistaats Bayern. Der Englische Garten gehört uns nicht, und die Welle ist der erste Fall, wo ich mich darüber freue - weil ich mich mit dieser Entscheidung nicht befassen muss.

sueddeutsche.de: Unsere User sind in diesem Punkt einer Meinung: Sie wollen, dass die Welle bleibt, weil Sie zum Stadtbild gehört. Wie ist es mit Ihnen. Bleiben Sie stehen, wenn Sie die Surfer sehen?

Ude: Natürlich! Ich schaue mir die an. Gerade in den Medien vergeht ja auch kein Bericht über den Englischen Garten, in dem nicht über die Welle positiv berichtet wird.

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