Nullachtneu: München heute:Giesinger Abgründe, Rauswurf in Bundeswehr-Uni

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Na und, gehört mir doch nicht: Die Sitzschalen des FC Bayern nach der Behandlung durch die Fans des Untermieters TSV 1860. (Foto: Sven Leifer/Imago)

Und was sonst noch los ist in der Stadt.

Von Wolfgang Görl

Als Löwenfan rechnet man immer mit dem Schlimmsten, und wenn das Schlimmste eintritt, ist man doch überrascht, dass es noch schlimmer gekommen ist als erwartet. Schmach gegen Regensburg, Abstieg, Randale, Rücktritte, drohende Pleite und dann ist auch noch der bayerische Innenminister empört - die Fans anderer Vereine erleben in 50 Jahren nicht, was der Löwenfan innerhalb weniger Stunden erlebt.

Wäre der Löwenfan ein vernünftiges Wesen, hätte er sich in Anbetracht permanenter Debakel, einer aus internationalen Wanderfußballern zusammengewürfelten Gurkentruppe und eines jenseits des Begreifbaren operierenden Investors längst einer anderen Leidenschaft zugewandt, Rosenzüchten zum Beispiel oder dem Sammeln von Katzenbildern aus dem Internet. Aber der Löwenfan ist nicht vernünftig, er ist, wie alle großen Liebenden, ein Mensch, den der Verstand verlassen hat. Und wenn das Objekt der Liebe noch so hinterhältig, fies, gemein, treulos und in jeder Hinsicht enttäuschend ist, man kommt davon nicht los, man gibt sich in völliger Umnachtung der Hoffnung hin, dass eines Tages alles gut wird. Also nichts mit Rosenzüchten und Katzenbildern!

Wenn die Sechzger demnächst in irgendeiner der untersten Hammelklassen gegen den Abstieg kämpfen, wird der Löwenfan wieder mitfiebern - als ewig einem Trugbild verfallener armer Tropf. Und es gibt ja noch einen Trost in dieser schweren Stunde: Der Abgrund, in den die Löwen gefallen sind, ist tief. Verdammt tief. Aber es geht noch tiefer, hinab auf jenes unterirdische Niveau, auf dem die Häme der FC-Bayern-Fans sprießt.

Das Wetter: Sonne mit Wolken bei bis zu 26 Grad.

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