Neubiberg:Mädchen betrinken sich auf Schulausflug

Zwei Mädchen haben bei einem Schulausflug in den Zoo derart viel Wodka mit Limonade getrunken, dass sie von einem Notarzt ins Krankenhaus gebracht werden mussten.

Ein Schulausflug in den Münchner Tierpark hat am Dienstag für zwei Mädchen aus Neubiberg im Krankenhaus geendet: Die 13 und 14 Jahre alten Schülerinnen der Realschule Neubiberg hatten sich heimlich Wodka in Limonade gemischt und sich derart betrunken, dass sie von einem Notarzt ins Harlachinger Krankenhaus gebracht werden mussten.

Ein Alkoholtest ergab bei einem der Mädchen einen Blutalkoholwert von 1,4 Promille, bei der zweiten Schülerin wurden 1,5 Promille gemessen - was bei der zierlichen Statur der Mädchen nicht ungefährlich war. Sie blieben über Nacht zur Beobachtung in der Klinik, inzwischen geht ihnen wieder gut.

Die beiden Klassen hatten im Tierpark von ihren sechs erwachsenen Betreuern - zwei Lehrer, zwei Referendare, zwei Praktikanten - eine Stunde zur freien Verfügung für Recherchen bekommen. Danach fielen die Achtklässlerinnen den Lehrkräften beim Treffpunkt auf, eine musste sich übergeben.

Die Ausflucht, sie hätten "eine verdorbene Leberwurstsemmel" gegessen, kam mit so schwerer Zunge, dass die Lehrkräfte schließlich den wahren Grund herausfanden. Angeblich "mit Hilfe eines Erwachsenen" habe eine der Schülerinnen bereits am Vortag eine Flasche Wodka gekauft und in Flaschen mit Limonade gemixt. Die Lehrkräfte alarmierten den Rettungsdienst, ein Lehrer fuhr mit in die Klinik.

Der Neubiberger Realschulrektor Jakob Pritscher zeigte sich enttäuscht vom "Vertrauensbruch". Zusammen mit dem Suchthilfeverein Condrobs bemühe sich seine Schule sehr um Suchtprävention. Seine Kollegen seien hintergangen worden. Wichtiger als die Schulstrafe - "Minimum: verschärfter Verweis" - sei nun das Gespräch mit den Mädchen und deren Eltern. Mit den Klassen sei der Vorfall gestern bereits besprochen worden. "Die waren sehr betroffen."

© SZ vom 08.10.2009/mai, soy - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: