Nach Überfall auf Juwelierladen:Jagd auf die Zorro-Masken-Räuber

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Drei Floristinnen legen einem kriminellen Duo das Handwerk - und werden von der Polizei gelobt.

Susi Wimmer

Das ist der Stoff, aus dem die Filme sind: Vater und Sohn, die sich aus akutem Geldmangel Zorro-Masken überziehen und einen Juwelierladen überfallen. Drei Mädchen aus einem benachbarten Blumenladen, die die flüchtigen Täter verfolgen, sich das Kennzeichen merken und so den Fall klären. Die Story, inklusive Happy-End, kommt allerdings nicht aus Hollywood, sondern aus Großhadern. Der Überfall fand im Januar statt, jetzt wurden die drei Damen für ihr beherztes Eingreifen belobigt.

Couragiert - und ohne lang zu überlegen - hatten Salete Wöhrl, 32, Franziska Felbermayr, 16, und Eva Alberter, 17, an jenem Donnerstag, 19. Januar, die Diebe verfolgt. Wie sie im Polizeipräsidium erzählten, hatten die Angestellten des Blumenladens die lauten Hilfeschreie aus dem Juwelierladen gehört und waren sofort nach draußen in die Passage an der Sauerbruchstraße geeilt.

Sie sahen zwei Männer mit schwarzen Kapuzen und Zorro-Masken laufen und in ein geparktes Auto einsteigen. Die Frauen merkten sich das Kennzeichen und wollten gleich die Polizei alarmieren. Die war allerdings schon von der Geschäftsinhaberin des Juwelierladens verständigt worden.

Je 100 Euro Belohnung

Wie die Polizei später rekonstruierte, hatten die Männer die 37-jährige Frau mit einer Pistole bedroht und Geld gefordert. Als sie sich weigerte, Geld herauszugeben, griffen die Räuber in die Vitrinen und packten sich hauptsächlich Uhren im Wert von 24.000 Euro ein.

Aufgrund des Kennzeichens ermittelte die Polizei den Halter und nahm noch in der Nacht den 28-jährigen Sohn fest. Der Vater hatte sich mit der Beute und dem Wagen aus dem Staub gemacht. Der Filius erwies sich in ersten Vernehmungen als äußerst schweigsam. Trotzdem gelang es den Ermittlern, den Vater zweifelsfrei als Mittäter zu identifizieren.

Der 58-Jährige wurde am 6.Februar, nachdem er bei wechselnden Bekannten untergeschlüpft war, verhaftet. Ein Teil der Beute konnte zurückgegeben werden, mit dem anderen Teil hatte der Vater einstweilen seinen Lebensunterhalt finanziert.

Die drei Zeuginnen erhielten jetzt als Belohnung je 100 Euro vom Leiter des Raubkommissariats Hans Urban.

© SZ vom 22.04.2006 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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