Münchner Tatsachen:Alles plötzlich anders

Dschinghis Khan will die CSU retten, drei Starkicker geraten ins Abseits und eine Disco will ihr Schickimicki-Image loswerden. Im Februar hat sich die Stadt verändert. Der neueste Klatsch und Tratsch aus München.

Von Beate Wild

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(Foto: Stephan Rumpf)

Dschinghis Khan will die CSU retten, drei Starkicker geraten ins Abseits und eine Disco will ihr Schickimicki-Image loswerden. Im Februar hat sich die Stadt verändert. Der neueste Klatsch und Tratsch aus München. Tracht als Verkleidung Der Münchner an sich ist ja eher ein Faschingsmuffel. Da kommt es ihm ganz gelegen, dass er beim Filserball im Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz in seiner liebsten Verkleidung kommen darf: der Tracht. Und die Band spielt dazu Wiesn-Hits. Manche können es wohl gar nicht erwarten, bis wieder Oktoberfest ist.

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Das Anti-P1 Von wegen nur Reiche, Models oder Promis: So exklusiv wie früher ist das P1 schon lange nicht mehr. In den vergangenen Jahren feierten in dem Club an der Prinzregentenstraße vor allem Töchter und Söhne neureicher Eltern und gealterte Casanovas. Um nun seinen Ruf wieder etwas aufzupolieren und für die Hipster der Stadt attraktiv zu werden, hat sich die Schicki-Micki-Disco etwas Neues ausgedacht: der Club im Club. Der 170 Quadratmeter große Raum wird vorwiegend mit elektronischer Musik beschallt, es gibt keine Tische mit Mindestumsatz mehr und der Türsteher wählt angeblich nach anderen Kriterien aus. Ob es nun für den Otto-Normal-Münchner einfacher wird, Einlass zu finden?

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(Foto: dpa)

Plüschtier auf dem Kopf Auch erwachsene Münchner tragen diesen Winter Mützen mit Tierohren oder gar Plüschtierköpfe, die als Kopfbedeckungen umfunktioniert sind. Wir finden das denkwürdig. Aber, wie der traditionsbewusste Müncher so sagt: Wenn's schee macht?

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(Foto: Screenshot)

Drehhofer im Netz Dass jetzt die heiße Phase der Wahlkampfs losgegangen ist, erkennt man an Webseiten wie dieser: Auf www.drehhofer.de hat die Bayern-SPD alle Wendemanöver von Ministerpräsident Horst Seehofer gesammelt. Witzig animiert und illustriert - und äußerst informativ! So macht Wahlkampf Spaß!

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(Foto: dpa)

Dschinghis Khan soll die CSU retten Im bayerischen Wahlkampf greift die CSU zu einem außergewöhnlichen Kandidaten: Sie will Dschinghis Khan alias Leslie Mandoki für den Landtag nominieren. Der 60-jährige Musiker tritt im Landkreis Starnberg an. Auch wenn der Sänger nicht aussieht wie ein typischer CSU-ler, hat er sein Herz für die Partei schon vor langem entdeckt. Und selbst mit den Stoibers ist Mandoki befreundet. Könnte vielleicht ja klappen, der Einzug ins Parlament.

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(Foto: oh)

Kleiner Sieg für die Wirte An einem warmen Sommerabend tummeln sich am Gärtnerplatz schon mal an die 1000 Münchner, um ihr Bier im Freien zu genießen. Den Wirten in den angrenzenden Bars macht das aber mehr Probleme als Umsatz. Der Türsteher kommt mit dem Zurechtweisen kaum hinterher. Mangels öffentlicher Toiletten stürmen die Freilufttrinker in die Lokale, um sich zu erleichtern. Kurz: Solche Situationen geraten schnell außer Kontrolle. Als Wirt Robinson Kuhlmann nach einem derartigen Abend vom Kreisverwaltungsreferat 500 Euro Geldstrafe aufgebrummt bekam, weil er seine ihm zugewiesene Freischankfläche erweitert haben soll, konnte er die Höhe des Bußgeldes nicht so ganz begreifen. Er erhob Einspruch und zog vor Gericht. Der Richter verstand die prekäre Lage des Barbesitzers - und reduzierte die Strafe auf 100 Euro. Ein kleiner Sieg für die Wirte. "Warum soll denn ich als Kneipenbesitzer bestraft werden, wenn Leute, die gar nicht meine Gäste sind, Lärm und Dreck machen?", fragt Kuhlmann. Der nächste Sommer kommt bestimmt, dann geht das Lärmproblem am Gärtnerplatz sicherlich in die nächste Runde.

Die Farbe muss ab Jetzt also doch: Die von Löwen-Fans heimlich blau lackierten Bänke am Hans-Mielich-Platz in Giesing müssen nun doch umgestrichen werden. Damit der Frieden im Viertel gesichert ist, sagt das Baureferat. Als neuer Farbton ist ein Naturholzton angedacht. Die Bayernfans jubilieren, die Sechziger sind enttäuscht.

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(Foto: dpa)

Teure Ersatzbank Während es bei den Löwen um blau gestrichene Parkbänke in Giesing geht, drehen sich die Lästereien beim FC Bayern München um die teuerste Ersatzbank der Bundesliga. Die Spieler Jerome Boateng (24), Mario Gomez (27) und Arjen Robben (29) durften bei den Spielen gegen Fürth, Stuttgart und Mainz nur zuschauen. Derzeit einfach zu schlecht, ist das harte Urteil von Trainer Jupp Heynckes. Und das, obwohl die Starkicker ein Vermögen wert sind: Robbens Marktwert wird auf 22 Millionen geschätzt, Gomez' auf 42 Millionen und Boatengs auf 18 Millionen. Da können andere Bundesligisten nur neidisch den Kopf schütteln. Und der TSV 1860 natürlich erst recht.

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(Foto: N/A)

Neue Bar, verwirrender Name Lästermäuler oder Leute, die den Namen nicht richtig verstanden haben, nennen die neue Bar in der Schellingstraße "James Blunt" - nach dem britischen Schnulzensänger. Dabei heißt die neue Location in Wirklichkeit James T. Hunt, ist nach einer Rennfahrerlegende benannt und der neue Ableger aus der Edmoses-/Bobbeaman-Familie. Hier kann man abends feiern - und am Wochenende mit einem Frühstück den Kater kurieren. Hoffentlich ohne Hintergrundmusik von James Blunt.

Münchner Tatsachen

Jonny König Stoiber on Drums

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(Foto: oh)

Stoiber On Drums Wer dieses Video noch nicht gesehen hat, sollte es schleunigst nachholen. Schon fast 400.000 Klicks hat der junge Schlagzeuger Jonny König mit der Vertonung von Stoibers Transrapidrede gemacht - und ist damit der aktuelle Youtube-König. Das Stück war seine Abschlussarbeit bei der Popakademie in Baden-Württemberg. Er bekam dafür die Note 1,3.

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(Foto: Screenshot)

Mitarbeitersuche auf Facebook In Zeiten sozialer Medien gibt es neue Formen der Mitarbeitersuche. So postete die Goldene Bar auf seiner Facebookseite, dass sie einen Koch und einen Spüler sucht. Am besten gefällt uns dabei: "Not good looking, just good cooking!"

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(Foto: Stephan Rumpf)

Feiern gegen Rassismus Die von der Stadt München gegründete Initiative "Laut gegen Brauntöne" macht immer mehr lässige Aktionen. Am Samstag, 16. Februar, gibt es nun "Die junge Nacht der Clubs", bei der Münchner gemeinsam für Toleranz und Respekt feiern. Für nur fünf Euro bekommt man Eintritt in alle teilnehmenden Locations: Atomic Café, Rote Sonne, Harry Klein, Milchbar und 8below. Zwischen den Clubs fährt zudem ein Partybus. Coole Sache!

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(Foto: AFP)

Neue Sachen ausprobieren Gerade ist der neue Katalog der Münchner Volkshochschule herausgekommen. Dort kann man nicht nur Töpferkurse machen und Italienisch für Anfänger belegen, sondern auch Yoga oder Qigong ausprobieren, ayurvedisch kochen lernen oder sich für einen Internet-Kurs für Senioren einschreiben. Jetzt anmelden und Kurse von März bis September besuchen.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Frecher Räuber Gerade am Samstagabend der Sicherheitskonferenz, als 3400 Polizisten in der Innenstadt Präsenz zeigen und jeden, der sich dem Hotel Bayerischer Hof nähern will, von Kopf bis Fuß filzen, genau an diesem Samstag besitzt ein Räuber die Chuzpe und überfällt maskiert das Modegeschäft "Zara" in der Fußgängerzone. Er erbeutet 30.000 Euro Bargeld, aus einem Gasrevolver löst sich dabei ein Schuss. Kurze Zeit später kann der Mann festgenommen werden. Keinem der Polizeibeamten war im Vorfeld etwas aufgefallen.

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(Foto: Nikolas Fabian Kammerer)

Girlpower Vorfreude: Die Münchner Mädchen-Combo Candelilla bringt am 15. Februar ihr neues Album mit dem Titel "Heart Mutter" heraus. Das Besondere: die Girls benennen ihre Songs einfach nach Nummern. Titel "30" klingt etwa so. Ein bisschen Punk, ein bisschen Deutschpop und richtig schräger Gesang. Die Damen sind dufte!

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(Foto: Screenshot)

Flirten via Facebook Zu schüchtern zum Flirten? Kein Problem. Für die Mauerblümchen unter den Studenten gibt es schon länger die Facebook-Seite "Spotted: Stabi München". Dort können verliebte Seelen Nachrichten für ihre(n) Angebetete(n) posten und finden vielleicht Gehör. Von den gleichen Machern gibt es nun den Ableger "Spotted: Stabi München geht feiern". Dort kann man typische Münchner Nachrichten lesen wie: "Ich suche für morgen noch eine weibliche Begleitung für ein Red Carpet Event im Bayerischen Hof für eine Filmpremiere. Wer kommt mit?"

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(Foto: Robert Haas)

Krimi mit türkischem Kommissar Ausgerechnet im Münchner Eisbach, wo die Surfer ihre Kunststückchen zeigen, wird eine Leiche gefunden. Und da sie auf dem Körper ein arabisches Schriftzeichen trägt, muss Zeki Demirbilek ran. Der türkische Kommissar übernimmt bei der Münchner Mordkommission Mordfälle mit Migrationshintergrund. "Kommissar Pascha" heißt der erste Krimi von Su Turhan, einem deutschen Regisseur türkischer Abstammung. Voller Klischees, aber trotzdem schön Münchnerisch!

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(Foto: Stephan Rumpf)

Schule fertig, was nun? Eine Banklehre? Fremdsprachen studieren? Oder die Laufbahn als Mediziner einschlagen? Junge Münchner, die sich fragen, was sie eigentlich nach der Schule machen sollen und die Orientierung brauchen, können sich bei der Karriere-Messe Stuzubi am 23. Februar 2013 informieren. Der Info-Tag findet in der Eventarena im Olympiapark statt und geht von 9 bis 16 Uhr.

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(Foto: dpa)

Staufrei in die Berge Die Münchner fahren gerne am Wochenende zum Skifahren in die Berge. Und dieselben Münchner jammern dann gerne während der Woche, dass es wieder so viel Stau auf der Autobahn gab. Um ohne Stress ins Skigebiet zu kommen, kann man von München aus auch mit der Bahn fahren. Ist nervenschonender und umweltfreundlicher zudem An den Wochenenden vom 5. Januar bis 10. März 2013 fährt der Garmischer Ski-Express schon um sieben Uhr morgen vom München Hauptbahnhof ab und hält direkt am Garmischer Hausberg. Wer ins Tegernseer Land will nimmt die BOB, die Bayerische Oberlandbahn.  

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(Foto: Stephan Rumpf)

Schlangen auf dem Marienplatz Den Massenandrang am letzten Tage des Volksbegehrens gegen Studiengebühren hat auch Christian Ude von seinem Büro im Münchner Rathaus fotografiert und mit den Worten "Ein Wahnsinn, dieser Endspurt!" kommentiert. Die Zehn-Prozent-Hürde schafften die Gegner der Semestergebühren locker. Jetzt sind alles gespannt, wie es weitergeht. Kommt es zu einer Entscheidung durch das bayerische Volk oder schafft die Koalition die Gebühren vorher freiwillig ab.

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(Foto: Beate Wild)

Müde Demo Die Münchner scheinen so überhaupt kein bisschen Ähnlichkeit mit den Stuttgartern zu haben. Zumindest was das Demonstrieren angeht, kann man den Bayern nicht aus der warmen Stube locken. So passiert am Samstag der Sicherheitskonferenz: Zur Demo gegen die "Kriegstreiber" kamen lediglich 2000 Teilnehmer. Eine müde Veranstaltung. Die Konferenzteilnehmer im Bayerischen Hof dürften sich gefreut haben.

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