Münchner Stadtrat:Sabathil wechselt zu Freien Wählern

Die Freien Wähler sind ab sofort mit zwei Stadträten im Münchner Rathaus vertreten: Die frühere CSU-Politikerin Ursula Sabathil ist der Partei beigetreten.

Silke Lode

Die Freien Wähler sind ab sofort mit zwei Stadträten im Münchner Rathaus vertreten. Ursula Sabathil, die im Dezember 2011 nach fast 30 Jahren Parteimitgliedschaft aus der CSU ausgetreten war, hat sich am Donnerstag der Gruppierung angeschlossen. Zur Begründung erklärte Sabathil, sie haben als unabhängige Stadträtin gemerkt, dass man "ohne Partei hinter sich alleine im Stadtrat nicht so gut gestalten kann".

Ursula Sabathil, im Jahr 2005. (Foto: lok)

Michael Piazolo, Chef der Freien Wähler in München, betonte, der "politischen Ehe" sei ein sorgfältiger Kennenlernprozess vorausgegangen. Er sprach von einer "Win-Win-Situation": Für die Freien Wähler erhöhe sich die politische Schlagkraft; Sabathil könne ihrerseits ihre Positionen und die Anliegen der Bürger bei den Freien Wählern besser vertreten. "Für mich war auch wichtig, dass es menschlich passt", sagte Sabathil.

Der Vorstand der Freien Wähler sei ihr mit "Respekt, Offenheit und einer warmherzigen Stimmung" begegnet. Ihren Austritt aus der CSU hatte Sabathil vor allem mit "zwischenmenschlichen Gründen" erklärt.

Johann Altmann, der die Freien Wähler bislang als Einzelkämpfer im Stadtrat vertritt, überreichte Sabathil symbolisch den Schlüssel für sein Büro im Rathaus. In welchen Ausschüssen Sabathil künftig sitzen wird, ist noch unklar. Altmann hat bislang mit zwei anderen Einzelkämpfern - Tobias Ruff (ÖDP) und Richard Progl (Bayernpartei) - eine Arbeitsgemeinschaft gebildet, die einen Platz in jedem Ausschuss hat. Diesem Verbund wird nun auch Sabathil angehören.

Über die Neuverteilung der Sitze "können und wollen wir aber nicht alleine entscheiden", sagte Altmann. Bei der CSU hatte sich die ehemalige Vizechefin von Fraktion und Bezirk vor allem für Bildung und Kultur engagiert.

© SZ vom 30.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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