Kultur- und Shopping-Nacht in München:"A real piece of cake"

Von Salsaklängen bis zum Jazzhaufen: Bei der vierten Kultur- und Shopping-Nacht in der Münchner Innenstadt war das Einkaufen für die meisten "eher zweitrangig".

Cordula Sailer

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(Foto: Cordula Sailer)

Von Salsaklängen bis zum Jazzhaufen: Bei der vierten Kultur- und Shopping-Nacht in der Münchner Innenstadt war das Einkaufen für die meisten "eher zweitrangig". Was aussieht wie das letzte Dezemberwochenende vor Heiligabend, ist in Wirklichkeit die vierte Kultur- und Shopping-Nacht in der Münchner Innenstadt. Vom Odeonsplatz bis zum Sendlinger Tor und vom Hauptbahnhof bis zum Tal durfte in allen Geschäften bis Mitternacht eingekauft werden. Doch für viele Besucher schien das Einkaufen Nebensache zu sein: Statt die Kreditkarte zu zücken, wackelten sie lieber mit der Hüfte, klatschten in die Hände oder schnippten mit den Fingern - die zahlreichen Jazz-, Rock-, Pop- und Klassikkonzerte boten dazu reichlich Gelegenheit.

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Wer einen Sitzplatz im Biergarten am Rindermarkt ergattern wollte, schaute schon ab 20 Uhr in die Röhre. Für Mr. ZigZag & Band, die mit ihren bluesigen Saxophonklängen für gute Stimmung sorgten, nahmen jedoch viele Besucher auch Stehplätze in Kauf. Andere tanzten ausgelassen vor der Bühne - so auch Stephan Sattler aus Starnberg. "Ich bin vor allem wegen der Blues-, Rock- und Souleinlagen hergekommen", erklärt er.

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Im Hugendubel auf dem Marienplatz gab Loddar alias Bayern-3-Comedian Chris Boettcher einen Grundkurs in "Fränglisch" und erzählte von der Begegnung mit seiner Traumfrau: "She was a real piece of cake" mit "much wood before the cottage", also eine richtige Sahneschnitte mit viel Holz vor der Hütte. Das Publikum war begeistert und hielt sich vor Lachen den Bauch: "Ich glaube Chris ist heute derjenige, der am meisten Menschen anzieht. An die 400 Leute werden das hier drin wohl schon sein", glaubt Gaby Hildenbrandt aus München-Lerchenau. Und tatsächlich konnte man in der hintersten Reihe nur noch erahnen, wo die Bühne steht, aber "sponge over" - lustig war es dennoch.

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"You look like an angel, walk like an angel, talk like an angel ...", haucthen die drei Sängerinnen von Casa del Bo auf dem Marienplatz ins Mikrofon. Auch wenn Elvis sonst nicht ihre Musikrichtung ist, hat sich auch die Münchnerin Sarah Tepez unter die Zuhörer gemischt: "Ich mache selbst auch Musik - Gothik und Darkwave - und möchte mich heute von den verschiedenen Bands inspirieren lassen", sagt sie. Außerdem sei es ein super Einstieg ins Wochenende, ist ihre Begleitung Marion Kreitmeir der Meinung.

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Der Publikumsmagnet im Untergeschoß von C&A in der Kaufinger Straße hieß Boiling Ink. Der mitreißende Bluesrock und die rauchige Stimme von Sänger Daniel Häne ließ die Besucher Jeans, Hemden, Handtaschen und andere modische Accessoires um sie herum schnell vergessen. Für Axel Seifert war shoppen "eher zweitrangig" an diesem Abend: "Ich bin vor allem wegen der Bands hier, die auftreten. Das ist endlich mal eine Gelegenheit, dass Münchner Bands spielen können", sagt Seifert.

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Eine Nebelmaschine und farbenfrohe Lasershows sorgten alle dreißig Minuten für Disco-Feeling in der Kaufinger Tor Passage - entsprechend jung war das Publikum, das angelockt wurde.

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"Bis jetzt haben wir uns die Charivari-Bühne und die Lasershow hier angesehen", sagt Lara aus Feldkrichen (Dritte von links), die mit ihren Freundinnen die Shopping-Nacht besuchte. Die vier Teenager sind sich einig: "Wir sind nicht zum Shoppen, sondern zum Spaß hier."

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Im Modehaus Hirmer überzeugte das Münchner A-Capella-Ensemble Mundwerk mit starken Stimmen und charmant bayerischen Texten. "Die Lieder klingen authentisch und einfach urbayerisch", freut sich eine Dame aus dem Publikum.

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Wer einen Platz fand, stärkte sich auf dem Weg ins nächste Geschäft im Augustiner-Biergarten am Richard-Strauss-Brunnen. Doch so richtig still sitzen wollte auch auf den Bierbänken keiner - schon gar nicht beim Auftritt von Miriam Arens und ihre Bandkollegen von Schotters Jazzhaufen. Der impulsive Latin-Jazz gefiel auch Lisa Keiper aus Neuhausen, die vor der Bühne die Hüften schwang. "Ich war schon öfter auf der Shopping-Nacht. Zwar schau ich mich auch ein wenig in den Geschäften um, aber hauptsächlich bin ich wegen der Musik hier", verrät sie.

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A-Cappella-Pop aus Augsburg war bei Hettlage geboten. Die Sänger von jukevox brachten nicht nur mit Elvis- oder Michael-Jackson-Covers gute Stimmung ins Haus, sondern forderten auch vehement die deutsche Sprache zurück: "Oh Lord, bitte gib mir meine Language zurück!" Nebenbei shoppte Stephanus Rieger aus Günding auch noch "ein neues Outfit für meine Frau und etwas für die Kinder".

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Azucar Cubana brachten bei Betten Ried in der Neuhauser Straße die Musik Kubas nach München. Den grazilen und unbeschwerten Bewegungen der Tänzerin konnte man genauso wenig entkommen wie den feurigen Merengue- und Salsaklängen. "Mir gefällt es bis jetzt sehr gut", sagt Anja Lipold, die sich auch vom Kuba-Fieber hat anstecken lassen. "Ich bin mehr zum Zuschauen als zum Einkaufen gekommen. Die Kultur steht heute im Vordergrund", so die Münchnerin.

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Etwas ruhiger, aber nicht weniger virtuos ging es im ersten Stock des Kaufhauses Oberpollinger zu. Dort beeindruckte die Pianistin Inna Surzhenko mit ihrem Können. Bei einer abgewandelten Klavierfassung von "Sag mir quando, sag mir wann", geriet man ins Träumen  - und man musste bei so später Stunde aufpassen, dass man sich von den zarten Klavierklänge nicht in den Schlaf wiegen ließ.

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Im Schuh-Haus Tretter hingegen ging die Post ab - der Eingangsbereich wurde zur riesigen Tanzfläche: "Vom Amateur bis zum regelmäßigen Tänzer gibt es heute alles auf der Tanzfläche", sagt Michael Böhm, der ausgelassen Swing und Boogie-Woogie zu den Klängen von Piano-Künstler Richie Loidl tanzte.

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"Singen macht glücklich", schallte es durch die Saturnfiliale vor dem Karlstor. Und tatsächlich gelang es den Sängerinnen von Mc Singers ziemlich gut, ihr Publikum zum Mitsingen zu animieren. Die drei charmanten Damen konnten bei den Zuschauern nicht nur mit ihrem fröhlich klingenden Vocal Jazz punkten, sondern auch mit ihren ausgefallenen Bühnenoutfits - Leolook gepaart mit quietschbunten Stoffen.

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Bei einer Kultur- und Shoppingnacht dürfen echte Straßenmusikanten nicht fehlen: Die Musiker von Mitch und Co. aus Neuhausen schlugen ihr Lager beim Marienplatz auf - auch wenn sie nicht im Programm standen.

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