Die Frauenkirche gehört zu München wie der Viktualienmarkt, der Chinesische Turm oder die Wiesn. Und wenn es um die Kirche geht, hört ja bekanntlich der Spaß auf - zumindest für die Gläubigen. Dass der Bundesnachrichtendienst den Dom offenbar viele Jahre als Funkstation nutzte - auch für illegale Aktionen? Da wird mancher Katholik ein "Himmelherrgottsakra!" heruntergeschluckt haben.
Kaum ein anderes Gebäude in der Stadt ist höher als der 98,57 Meter hohe Nordturm. Aus technischer Sicht war der Draht nach oben also eigentlich ziemlich perfekt. Aber warum unterstützt die Kirche Spionage? Wieso gibt sie einen Turm ihres Doms, eines der Wahrzeichen Münchens, dafür her? Wer hat das genehmigt, wer wusste davon?
Katholische Verbände sind empört, fordern den sofortigen Abbau der Anlage. Der Kirche aber fällt zu all diesen Fragen bislang nur eines ein: Sie schweigt. "Damit macht sie eine Sache, die für sich genommen schon unappetitlich genug ist, noch schlimmer", kommentiert mein Kollege Jakob Wetzel.
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