Mildes Urteil:Bewährung für U-Bahn-Schläger

Die U-Bahnschläger vom Innsbrucker Ring müssen nicht ins Gefängnis. Özdemir Y., 20, und Murat K., 21, bekommen eine letzte Chance.

Alexander Krug

Wegen Körperverletzung verurteilte das Jugendschöffengericht am Dienstag Özdemir Y., 20, zu 18 und Murat K., 21, zu 15 Monaten Freiheitsstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt wurden. Als Auflage müssen sie unter anderem einen Anti-Aggression-Kurs absolvieren und an die zwei Verletzten einen noch nicht bezifferten "Täter-Opfer-Ausgleich" leisten.

"Allerletze Chance"

Am 30. Dezember vorigen Jahres war es in einem Zug der Linie U5 zu einem Streit zwischen den Angeklagten und einem Fahrgast gekommen, der sich über ihre laute Handy-Musik beschwert hatte. Ein anderer Fahrgast, der schlichten wollte, bezog Prügel. Als er am Bahnhof Innsbrucker Ring den flüchtenden Tätern nachsetzte, schlugen und traten sie ihn zusammen. Ein Freund, der ihm zur Hilfe eilen wollte, wurde ebenfalls verprügelt und mit einem Stein beworfen.

Die Richterin sprach von einer "allerletzten Chance" für das Duo. Die Bewährung sei wegen einer "positiven Sozialprognose" vertretbar, die Angeklagten gehen inzwischen einer Arbeit nach. Die Staatsanwältin hatte Haftstrafen ohne Bewährung gefordert. Ob sie Berufung einlegt, steht noch nicht fest. Die Angehörigen der Angeklagten brachen im Gerichtssaal bei der Urteilsverkündung in Jubel aus.

© SZ vom 09.04.2008/af - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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