In den Gewächshäusern des Botanischen Gartens in München stehen seltene und spektakuläre Pflanzen - wie diese Encephalartos ferox, eine Cycadee aus dem östlichen Südafrika, mit leuchtend roter Frucht.
Oder Victoria cruziana, die normalerweise in Brasilien und Argentinien zu Hause ist. Die Wasserpflanze kann bis zu 70 Kilo tragen - unten, im Wasser, hat sie scharfe Stacheln, um nicht von Fischen angefressen zu werden.
Trotzdem ist die Victoria cruziana wesentlich friedfertiger als ihre Kollegen, die Karnivoren. Diese fleischfressende Kannenpflanze hier wartet in der feucht-schwülen Hitze des Victoria-Gewächshauses auf Beute. "Die fleischfressenden Pflanzen sind bei uns natürlich der Renner, vor allem bei den Kindern", sagt Ehrentraud Bayer, die Sammlungsdirektorin des Botanischen Gartens.
Wer von gefährlichen Pflanzen nicht genug kriegen kann, sollte nach dem Victoriahaus auch noch einen Abstecher in die Kakteen-Abteilung machen. Hier sieht es aus wie in Mexiko - die Besucher von den Pflanzen durch ein Seil getrennt. Es soll sich ja niemand pieksen.
Doch Kakteen stechen nicht nur, sie blühen auch - wie dieses Exemplar, Pachodium lamerei aus Madagaskar. Berühren sollte man die Pflanze aber dennoch nicht. "Uns gehen schon manchmal Pflanzen kaputt, es wäre wichtig, dass die Besucher sie nicht anfassen", sagt Bayer.
Doch nicht nur in den Gewächshäusern, auch in den Außenanlagen hat der Botanische Garten einiges zu bieten. Im Schmuckhof, der zentralen Anlage des Parks, stehen so viele bunte Zierpflanzen, gruppiert um einen kleinen Teich, dass der Besucher gar nicht weiß, wo er zuerst hinsehen soll.
Die meisten Besucher entscheiden sich, zuerst auf den Korallenstrauch gleich am Eingang zu schauen. "Ein Publikumsmagnet mit der kräftigen roten Farbe", sagt Sammlungsdirektorin Bayer. Erythrina crista-gallo heißt die Pflanze auf lateinisch. Beheimatet ist sie in Argentinien, Uruguay, Paraguay und Brasilien.
Es sind jedoch nicht nur Pflanzen zu sehen im Botanischen Garten. Auch Kunstwerke werden immer wieder ausgestellt. Wie die "Gärten zur Sonne", ein Projekt, das momentan direkt auf der Wiese vor dem Café aufgebaut ist. Die gelben Plexiglasscheiben leuchten je nach Wetter und Sonnenstrahlen unterschiedlich intensiv.
Oder aber das Nymphäum. Der Brunnen aus Bambus soll an gleichnamige Orte mit Wasserspielen im alten Rom erinnern und steht momentan mitten im Großen Teich im östlichen Teil der Anlage.
Gleich neben dem Teich liegt das Alpinum, in dem Besucher ein bisschen wandern können und ein Gefühl für die Pflanzenwelt der Alpen bekommen - lohnende Fotomotive inklusive.
Manchmal wollen Besucher aber gar nichts lernen und auch die Pflanzen gar nicht so exakt studieren. Sie schlendern einfach durch die verschiedenen Teile des Botanischen Gartens und genießen die - exotische und heimische - Natur.